Dienstag, 4. Juni 2019

USA wollen Weltordnung nach „Dschungelgesetz“ schaffen – Lawrow

© Sputnik / Wladimir Astapkowitsch
POLITIK
Zum Kurzlink
12593
Die USA versuchen die Weltordnung nach dem „Dschungelgesetz“ zu schaffen. Dies schrieb Russlands Außenminister Sergej Lawrow im Artikel „Über den Siegestag“, der in der Zeitschrift „Meschdunarodnja Schisnj“ (zu dt.; „Internationales Leben“) am Dienstag veröffentlicht wurde.
Heute wollen westliche Politiker und „Propagandisten“ die Menschen zwingen, an Gerechtigkeit der Weltordnung zu zweifeln, die von der UN-Charta nach den Ergebnissen des Zweiten Weltkriegs festgelegt worden sei, so Lawrow.
„Man nahm den Kurs auf die Unterminierung des bestehenden völkerrechtlichen Systems, seinen Wechsel auf eine  ,Ordnung, die auf Regeln beruhtʻ. Diese Ordnung will man denn nach Prinzip schaffen:  ,Wer stärker ist, der hat Rechtʻ, also nach dem  ,Gesetz der Dschungelsʻ“, so der russische Außenminister.
Dies gehe vor allem die USA an, die dazu beitragen würden, ein militärisches Russland darzustellen. Der große Teil der amerikanischen Geschichte sei ein Beispiel für endlose Eroberungskriege.
„Der Interventionismus ist zu einem Bestandteil der Außenpolitik Washingtons geworden“, so Lawrow.
„Die politische Elite der USA nimmt den Gewalteinsatz als einziges Element der ,Zwangspolitikʻ wahr, das einen breiten Kreis von Aufgaben, darunter auch von den innenpolitischen, lösen soll“, erläuterte der Politiker. Lawrow führte Beispiele der Umsetzung solcher Stereotypen unter unterschiedlichen „passenden Vorwänden“ an:  in Grenada 1983, in Panama 1989, in Jugoslawien 1999 und im Irak 2003.
USA wollen alles befehligen, verstehen aber noch nicht wie

Lawrow: USA wollen alles befehligen, verstehen aber noch nicht wie

© Sputnik / Grigorij Sysoew
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat in einem Interview mit dem TV-Sender „Swesda“ die weltpolitische Verhaltenslinie der Vereinigten Staaten kommentiert.
In dem Interview fragte ihn die Moderatorin unter anderem, ob es für Moskau einfacher geworden sei, mit den westlichen Ländern Gespräche zu führen.
„Als ich auf diesen Posten (2004 – Anm.d. Red.) ernannt wurde, begann die Situation bereits, sich zu verändern. Ich würde jedoch nicht sagen, dass es kompliziert war zu sprechen oder dass es jetzt einfacher geworden ist“, antwortete Lawrow. „Leider erklärten die US-Amerikaner – unsere Hauptpartner, wie Sie  das bezeichnen – uns zum ‚Hauptgegner‘. Später zogen sie sich jedoch zurück – und es war China, das zum ‚Hauptgegner‘ wurde. Dann waren es wiederum wir, und später wir mit China und dem Iran“.
Dem Minister zufolge haben sich die Vereinigten Staaten noch für keine bestimmte Verhaltenslinie entschieden, denn  sie würden  nach richtigen  Methoden suchen, um diese Linie umzusetzen: „Sie (die USA) befinden sich auf der Suche nach ihrer Linie: Sie wollen alles befehligen, haben jedoch noch nicht verstanden, wie das getan werden sollte. Die Sanktionen funktionieren zwar vielleicht mit irgendjemandem, mit Russland werden sie bestimmt nicht funktionieren. Wie auch mit anderen Ländern nicht, die ihre Geschichte und ihre Identität schätzen,“ sagte er.

Lawrow: USA wollen alles befehligen, verstehen aber noch nicht wie

© Sputnik / Grigorij SysoeZum Kurzlink