General Waleri Wassiljewitsch Gerassimow, Vorsitzender des Generalstabs der russischen Streitkräfte, ist anhand der Intensivierung der vielen NATO-Übungen durch Washington an der Grenze Russlands zu der Ansicht gelangt, dass Washington und dessen NATO-Alliierte sich auf einen großen Konflikt vorbereiten.
In einer Unterweisung gegenüber ausländischen Militärattachés in Moskau, teilte Gerassimow mit, dass die wachsende Anzahl und das Ausmaß der durch die NATO-Staaten abgehaltenen Militärübungen darauf hindeute , dass die Militärallianz „ihre Truppen zielgerichtet trainiert, um sich für eine Verwicklung in einen großen Militärkonflikt zu wappnen“.
Der Sprecher des Kremls erwiderte hierauf, dass die russische Regierung der Einschätzung von General Gerassimow vertraue. Um es klar zum Ausdruck zu bringen, geht das russische Militär basierend auf analysierten Beweisen davon aus, dass Washington und dessen NATO-Allianzpartner sich auf einen Krieg gegen Russland vorbereiten.
Die russische Regierung erklärt, dass sie volles Vertrauen in die Einschätzungen der eigenen Militärführung habe. Und jetzt geht aus einer zeitgleich veröffentlichten Umfrage, die durch das Levada Center, einem unabhängigen russischen Demoskopie-Institut durchgeführt wurde, hervor, dass ein Anteil von 80 % aller Russen Washington und die NATO-Staaten als „Freunde“ betrachten
Lediglich drei Prozent der russischen Befragten erklärten, dass sie den Westen als Feind Russlands betrachteten, so Levada. Weitere 16 % der Befragten teilten mit, dass sie den Westen als politischen Rivalen ansähen. Zwei Drittel der durch Levada Befragten (67 %) erklärten, dass Russland den Westen als einen Partner behandeln solle, während ein Anteil von elf Prozent angab, dass Russland den Westen wie einen Freund behandeln solle“, wie die Business-Tageszeitung Kommersant nach einer Untersuchung der Umfrageergebnisse schrieb.
Der außergewöhnliche Unterschied zwischen der Sichtweise des Vorsitzenden des russischen Generalstabs und den russischen Ottonormalbürgern lässt sich nur schwer erklären. Wer in der Regierung kommuniziert mit den russischen Staatsbürgern? Deren politische Führer?
Oder sind es die durch den Westen finanzierten Nichtregierungsorganisationen und Medien, die ihre westliche Propaganda über der russischen Bevölkerung herniedergehen lassen? Hören Russen noch immer Voice of America?
Falls sich diese deutlich voneinander abweichenden Medienberichte als jeweils korrekt erweisen sollten, dann blickt Russland der Tatsache ins Auge, dass die Sichtweise und das Bewusstsein der eigenen Regierung, laut denen Washington und dessen europäische Allianzpartner sich als auf einen Krieg vorbereitenden Feind erweisen, nicht durch die eigene russische Bevölkerung geteilt wird.
Hieraus leitet sich ein komplettes Versagen der Kommunikation zwischen der russischen Regierung, die der nationalen Souveränität der Russischen Föderation und der russischen Bevölkerung, die augenscheinlich keine Risiken einer potenziellen Kolonisierung durch deren Freunde im Westen zu erkennen vermag, verpflichtet ist, ab.
Wie kann die russische Bevölkerung, gedemütigt durch eine Verhängung von amerikanischen Sanktionen und endlosen Denunziationen des eigens gewählten Staatspräsidenten, der die russische Bevölkerung einst aus dem Klammergriff Amerikas befreit hat, und die sich ferner durch Washingtons Atomraketen an den eigenen Landesgrenzen bedroht sieht, an eine mögliche Freundschaft und Partnerschaft mit Washington glauben?

Was heißt das für mich konkret!?“

Falls die Ergebnisse dieser Umfrage korrekt sein sollten, und die russische Bevölkerung den hegemonialen Impuls der Washingtoner Regierung nicht verstehen sollte, erweist sich eine Aufrechterhaltung der nationalen Souveränität Russlands nicht als Gewissheit.
Gastbeitrag für CK*Wirtschaftsfacts / © 2020 Dr. Paul Craig Roberts / Institute of Political Economy
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Hochrangiger Pentagon-Offizieller: USA müssen sich auf Krieg gegen China vorbereiten
Der ein oder andere Leser erinnert sich vielleicht an unseren Gastbericht von Global Research vom 8. August 2016:
Eben jenen Bericht möchte ich einleitend aus der Mottenkiste holen, und würde jedem Leser empfehlen, den obigen Link noch einmal anzuklicken. Denn es gibt neue Entwicklungen in dieser Hinsicht, die nicht gerade freudig stimmen. Denn:
Die Vereinigten Staaten müssen sich auf einen möglichen Militärkonflikt mit China vorbereiten, indem neue Waffen entwickelt, die Allianzen mit Partnernationen gestärkt werden und die Effizienz des Pentagons verbessert wird“, wie ein hochrangiger Offizieller der Trump-Administration am Donnerstag vor einem wichtigen Ausschuss erklärte.
Die Wahrscheinlichkeit hinsichtlich eines möglichen Ausbruchs eines militärischen Konflikts mit China ist beängstigend“, wie Chad Sbragia, stellvertretender US-Verteidigungsminister für die Verteidigungsbereitschaft gegen China weiter ausführte.
Es handelt sich um einen langfristigen Prozess. Aus diesem Grund müssen wir flexibel und klug handeln. Chinas Volksbefreiungsarmee erweist sich als zunehmend beeindruckender Gegner, der seit langer Zeit gehegte Ambitionen mit ungesehenen, neuen Ressourcen verknüpft. China und der Volksbefreiungsarmee wird es auf diese Weise erlaubt, die eigene Militärpräsenz rund um den Globus auszuweiten, vorhandene Kapazitäten zu modernisieren und die nationalen Interessen der Vereinigten Staaten auf weit effizientere Weise herauszufordern“, wie Chad Sbragia, ehedem Amerikas Militärattaché in Peking in einer Anhörung vor der US-China Economic and Security Review Commission mitteilte. Hier der entsprechende Link:
Chinas jüngst abgehaltene DF-26-Raketenübung habe eine „klare Botschaft“ an die USA ausgesendet. Während China seine Fähigkeit, das eigene Militär auch weit entfernt von den eigenen Gestaden einzusetzen, permanent ausweite, müsse das Pentagon ein Mehr an tödlichen Waffen zum Einsatz bringen und einen robusten Kampfverband mit Hilfe der US-Allianzpartner bilden.
Hierin sei die Entwicklung von mehr hypersonischen Waffen, Künstlicher Intelligenz (KI), Robotern und Laserwaffen eingeschlossen, so das Zeugnis Sbragias vor der oben genannten Kommission. Eine zweite Säule müsse aus Sicht des Pentagons eine Stärkung der Allianzen mit bestehenden Partnern haben, während neue Allianzpartner in der Welt gesucht werden sollten.
Die oben erwähnte Kommission wurde im Jahr 2000 durch den US-Kongress ins Leben gerufen, um die Verteidigungsbereitschaft des eigenen Landes im Hinblick auf bestehende Verbindungen in Handel und Wirtschaft zwischen den USA und China in bestimmten Zeitintervallen zu überprüfen.
Die nun ins Spiel gebrachten Vorschläge würden den USA einen potenziellen „asymmetrischen“ Vorteil gegenüber Peking verschaffen, der sich durch China nicht so leicht kompensieren ließe. Diese Einschätzung basiert insbesondere auf einer Vielzahl an mit den USA verbündeten Partnerländern in der Welt.
Gleichzeitig bestünden enge diplomatische Verbindungen und eine einende Historie in Bezug auf einen freien Handel und offene Grenzen mit diesen Allianzpartnern, so Chad Sbragia weiter. Während das Pentagon seine Aufmerksamkeit bereits seit einiger Zeit in Richtung Asien-Pazifik-Region (Pivot to Asia) ausgerichtet habe, habe eine Reihe der durch die Trump-Regierung verfolgten Strategien unter langjährigen Allianzpartnern in Europa und Asien für Irritationen gesorgt.
Traditionelle Allianzpartner hätten sich demnach über die aggressive Verhängung von Zöllen durch die Trump-Regierung beschwert. Auch Trumps Entscheidung, sich aus multilateralen Abkommen zurückzuziehen und dessen Fokussierung auf „America First“ erschwerten die aktuelle Situation.
Chad Sbragia wollte im Rahmen der Anhörung nicht weiter darauf eingehen, ob das Pentagon überrascht ob der jüngsten Ankündigung des philippinischen Staatspräsidenten Rodrigo Duterte gewesen sei, laut der das Bündnis zwischen den Philippinen und den Vereinigten Staaten aufgekündigt werde. Lesen Sie hierzu bitte unter dem folgenden Link weiter:
Die Inselnation befindet sich strategisch betrachtet im Südchinesischen Meer, einem potenziellen Brennpunkt im Angesicht eines voranschreitenden Ausbaus einer künstlichen Inselgruppe in der umstrittenen Region. Chad Sbragia fügte hierzu an, es verwundere nicht, dass Peking seine Anstrengungen zu einer Beeinflussung von US-Allianzpartnern stetig intensiviere.
Es handele sich um einen Wettbewerb. Aus diesem Grund müssten die USA scharfsichtig handeln. Denn weitere Nationen würden zukünftig unter diesen Druck geraten. Chad Sbragia fuhr fort, indem er dazu mahnte, dass einer höchst ambitionierten Volksbefreiungsarmee Chinas nur mittels einer Säuberung des eigenen Hauses (und somit des Pentagons) begegnet werden könne.
Das dem Pentagon zur Verfügung stehende Budget müsse aus diesem Grund effizienter eingesetzt werden. Gleichzeitig müsse die Innovationskraft in der Zivilbevölkerung gestärkt, während die technologischen Errungenschaft in den Vereinigten Staaten weit besser geschützt werden müssten.
Chinas Fokus sei ganz klar auf den Bau von weiteren Militärbasen in Übersee und einer Wiedervereinigung mit dem abtrünnigen Inselstaat Taiwan gerichtet. Dies notfalls auch mittels eines Einsatzes von Gewalt. Chinas Regierung bediene sich darüber hinaus weiterer strategischer Mittel, wie beispielsweise Investitionen in Übersee, um mehr Einfluss auf die Regierungen anderer Nationen auszuüben.
Und deshalb die hieraus gezogene Schlussfolgerung von Chad Sbragia:
EIN BEWAFFNETER KONFLIKT ZWISCHEN DEN USA UND CHINA IST KAUM VERMEIDBAR.“
Ein sich intensivierender Wettbewerb zwischen den USA und China müsse jedoch nicht zwangsläufig zu einer militärischen Konfrontation führen, so die Hoffnung von Chad Sbragia. Die Volksbefreiungsarmee habe US-Offizielle zuletzt nach der Publikation von deren im Jahr 2019 lancierten „Defence White Paper“ über die eigene Sichtweise unterrichtet, so dass in Washington weiterhin darauf gehofft werde, auch in der Zukunft eine konstruktive, stabile und an Ergebnissen orientierte Verteidigungsbeziehung zur Volksrepublik zu unterhalten.
Die Volksbefreiungsarmee setze sich zum aktuellen Zeitpunkt aus rund zwei Millionen Soldaten unter Waffen zusammen. In diese Zählungen seien paramilitärische Einheiten, bewaffnete Polizeikräfte und Angehörige der Küstenwache noch nicht inbegriffen.
Diese Daten stünden in direktem Vergleich mit rund 1,3 Millionen aktiven Soldaten im US-Militärdienst und weiteren 800.000 abrufbaren Kräften in Reserve.
Was heißt das für mich konkret!?“
Verlieren Sie nicht Ihren Blick für das große Ganze – und somit das geopolitische Gesamtbild. Es wird sich zeigen, wie sich diese Dinge im Angesicht der um die Welt schwappenden Coronavirus-Krise entwickeln werden. Es bleibt zu hoffen, dass es im Falle einer Intensivierung der allgemeinen Lage in der Welt nicht demnächst zu Schuldzuweisungen und ähnlichem kommen wird, wodurch die Welt der Diplomatie vollends aus den Angeln gehoben werden könnte – mit allen Konsequenzen, die ein solches Ereignis nach sich ziehen würde.