Freitag, 20. März 2020

„USA und Nato üben Angriffskrieg gegen Russland“



Putins Stunde ist da
Paul Craig Roberts
 4. Januar 2020
Wladimir Putin ist der beeindruckendste Führer auf der Weltbühne. Er hat überlebt und ist aus einem Russland hervorgegangen, das während der Jelzin-Jahre von Washington und Israel korrumpiert wurde und hat Russland wieder als Weltmacht etabliert. Er setzte sich erfolgreich mit der amerikanisch/israelischen Aggression gegen Südossetien und gegen die Ukraine auseinander und gliederte auf Wunsch der Krim die russische Provinz wieder in das Mutterland Russland ein. Er hat endlose Beleidigungen und Provokationen von Washington und dessen Imperium geduldet, ohne in gleicher Weise zu reagieren. Er ist ein Ratgeber und ein Friedensstifter aus einer Position der Stärke heraus.
Er weiß, dass das amerikanische Imperium, das auf Anmaßung und Lügen basiert, wirtschaftlich, sozial, politisch und militärisch untergeht. Er versteht, dass Krieg keinen russischen Interessen dient.
Washingtons Ermordung Qasem Soleimanis, eines großen iranischen Führers, ja eines der seltenen Führer der Weltgeschichte, hat die Führung Trumps verdüstert und Putin ins Rampenlicht gerückt. Die Weichen sind gestellt, damit Putin und Russland die Führung in der Welt übernehmen können.
Die Ermordung Soleimanis durch Washington ist eine kriminelle Handlung, die den Dritten Weltkrieg auslösen könnte, so wie der Mord an dem österreichischen Erzherzog den Ersten Weltkrieg. Nur Putin und Russland können mit Hilfe Chinas diesen Krieg, den Washington in Gang gesetzt hat, stoppen.
Putin hat verstanden, dass die von Washington/Israel beabsichtigte Destabilisierung Syriens gegen Russland gerichtet war. Ohne Vorwarnung griff Russland ein, besiegte die von Washington finanzierten und bewaffneten Stellvertretertruppen und stellte die Stabilität Syriens wieder her.
Besiegt haben Washington und Israel beschlossen, Syrien zu umgehen und den Angriff auf Russland direkt in den Iran zu verlegen. Die Destabilisierung des Irans dient sowohl Washington als auch Israel. Für Israel beendet der Iran mit seinem Untergang die Unterstützung für die Hisbollah, die libanesische Miliz, die zweimal die israelische Armee besiegt und die Besetzung des Südlibanons durch Israel verhindert hat. Für Washington ermöglicht der Untergang des Irans den von der CIA unterstützten Dschihadisten, Instabilität in die Russische Föderation zu bringen.
Wenn Putin sich nicht dem amerikanischen und israelischen Willen unterwirft, hat er keine andere Wahl, als jeden Angriff Washingtons und Israels auf den Iran zu blockieren.
Der einfachste und sauberste Weg für Putin, dies zu tun, wäre die Ankündigung, dass der Iran unter dem Schutz Russlands steht. Dieser Schutz sollte in einem gegenseitigen Verteidigungsvertrag zwischen Russland, China und dem Iran, vielleicht mit Indien und der Türkei als Mitgliedern formalisiert werden. Das ist für Putin schwierig, denn inkompetente Historiker haben Putin davon überzeugt, dass Allianzen die Ursache für den Krieg sind. Aber ein solches Bündnis würde einen Krieg verhindern. Nicht einmal der wahnsinnige Verbrecher Natanjahu und die verrückten amerikanischen Neokonservativen würden, selbst wenn sie völlig betrunken oder getäuscht wären, dem Iran, Russland, China und, wenn sie in das Bündnis einbezogen würden, Indien und der Türkei den Krieg erklären. Es würde den Tod Amerikas, Israels und jedes europäischen Landes bedeuten, das dumm genug wäre, dabei mitzumachen.
Wenn Putin nicht in der Lage ist, sich vom Einfluss inkompetenter Historiker zu befreien, die faktisch den Interessen Washingtons und nicht denen Russlands dienen, hat er andere Möglichkeiten. Er kann den Iran beruhigen, indem er dem Iran die besten russischen Luftabwehrsysteme mit russischen Besatzungen zur Verfügung stellt, die die Iraner ausbilden und deren Anwesenheit Washington und Israel als Warnung dafür dient, dass ein Angriff auf die russischen Streitkräfte ein Angriff auf Russland ist.
Wenn dies geschehen ist, kann Putin eine Vermittlung nicht nur anbieten, sondern darauf bestehen. Das ist Putins Rolle, denn es gibt keinen anderen, der die Macht, den Einfluss und die Objektivität hat, um zu vermitteln.
Putins Aufgabe ist es nicht so sehr, den Iran zu retten, sondern Trump aus einem verlorenen Krieg herauszuholen, der Trump zerstören würde. Putin könnte seinen eigenen Preis festlegen. Zum Beispiel kann Putins Preis die Wiederbelebung des INF/START-Vertrages sein, der Anti-Raketen-Vertrag, die Entfernung der NATO von den russischen Grenzen. Tatsächlich ist Putin in der Position, alles zu verlangen, was er will.
Iranische Raketen können jedes amerikanische Schiff in der Nähe des Irans versenken. Chinesische Raketen können jede amerikanische Flotte in der Nähe Chinas versenken. Russische Raketen können amerikanische Flotten überall auf der Welt versenken. Die Fähigkeit Washingtons, Macht in den Mittleren Osten zu verlagern, jetzt, wo jeder, Schiiten und Sunniten und Washingtons ehemalige Stellvertreter wie ISIS die Amerikaner leidenschaftlich hasst, ist gleich Null. Das Außenministerium musste die Amerikaner anweisen, den Mittleren Osten zu verlassen. Wie soll Washingon als eine Kraft im Mittleren Osten zählen, wenn dort kein Amerikaner sicher ist?
Natürlich ist Washington dumm in seiner Arroganz, und Putin, China und der Iran müssen dies berücksichtigen. Eine dumme Regierung ist in der Lage, nicht nur sich selbst, sondern auch andere in den Ruin zu treiben.
Es gibt also Risiken für Putin. Aber es gibt auch Risiken für Putin, wenn er die Verantwortung nicht übernimmt. Wenn Washington und Israel den Iran angreifen, was Israel durch irgendein Ereignis unter falscher Flagge wie das Versenken eines amerikanischen Kriegsschiffs und die Schuldzuweisung an den Iran zu provozieren versuchen wird, dann wird Russland ohnehin im Krieg sein. Es ist besser, wenn die Initiative in den Händen Putins liegt. Und besser für die Welt und für das Leben auf der Erde, wenn Russland die Verantwortung übernimmt.

„USA und Nato üben Angriffskrieg gegen Russland“

Das Manöver „Defender 2020“ und andere Kriegsspiele gehören zur US-Konfrontationsstrategie gegen Russland. Über die Hintergründe hat der Ex-Nato-Mitarbeiter und Ex-DDR-Top-Agent Rainer Rupp am Mittwoch in Berlin aufgeklärt. Er hat deutlich gemacht, wie gefährlich der Aufmarsch und die Aufrüstung gegen Russland sind.
Hinter der neuen Konfrontationspolitik der führenden westlichen Staaten gegenüber Russland, aber auch gegen China, stecken alte Gedanken. Das machte Rainer Rupp, ehemaliger Top-Spion der DDR bei der Nato, am Mittwoch in Berlin deutlich. Darauf beruhen aus seiner Sicht auch die neuen US-Großmanöver mit Nato-Unterstützung wie „Defender Europe 2020“, „Cold Response 2020“ oder „Defender Pacific 2020“.
Zwar wurden diese Manöver in Folge des sich ausbreitenden neuen Corona-Virus abgesagt bzw. „eingefroren“. Dennoch bleibt das provokative Motiv dieser westlichen Militärübungen an der russischen Grenze. Das beschrieb Ex-Nato-Mitarbeiter und Ex-DDR-Kundschafter Rupp in einer Veranstaltung des Berliner Freidenker-Verbandes.
Das größte US-Manöver seit 25 Jahren mit dem Titel „Defender“ (deutsch: Verteidiger) zu versehen, erinnere an das Orwellsche „Neusprech“, das die Begriffe umdrehe. Schon das faschistische Deutschland hatte den Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 offiziell gegenüber dieser als „Verteidigungsmaßnahme“ bezeichnet. Daran erinnerte zu Beginn der Veranstaltung Klaus Linder, Landesvorsitzender der Freidenker.

Untergehende Weltmacht bedrohlich

Offiziell hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg behauptet, die neuen Manöver würden sich nicht gegen Russland richten. Welchem andren Zweck sonst die größte Verlegung von US-Truppen in Europa nach Osten nach Ende des Kalten Krieges dienen würde, ist fraglich. Für Ex-Nato-Mitarbeiter Rupp ist die Stoßrichtung klar: Manöver wie „Defender 2020“ gehörten zu den Angriffsvorbereitungen von USA und Nato gegenüber Russland. Angesichts dessen „sollten eigentlich überall in Deutschland die Alarmglocken klingeln“.
Doch davon sei kaum etwas zu spüren, stellte der Ex-Agent fest, der zu den Initiatoren der Bewegung „Kein Aufmarschgebiet gegen Russland“ gehört. „Für das Manöver wird hauptsächlich das Territorium des liquidierten Friedensstaates DDR benutzt“, so Rupp. „Leider scheint die Mehrzahl der jungen Linken in Deutschland, die mehr vom Bauchgefühl des Gutmenschentums als vom Kopf gesteuert ist, den Ernst der Lage zu verkennen.“ Deshalb werde oft nicht gegen das Manöver an sich, sondern dagegen protestiert, dass damit der Corona-Virus verbreitet und mehr CO2 ausgestoßen wird.
Rupp beschreib, wie sich die Manöver in das zunehmend aggressive Verhalten der USA und des Westens gegenüber Russland und China seit mehreren Jahren einfügen. Die USA verhalten sich nach seinen Worten als untergehende Weltmacht wie „ein in die Enge getriebenes Tier“. Die transatlantischen Eliten würden mit allen Mitteln versuchen, den Untergang zu verhindern. Dazu gehöre auch, dass die atomare Abrüstung einseitig aufgekündigt wurde, was aber Russland zur Last gelegt werde.

Schweigen der deutschen „Qualitätsmedien“

Wie gefährlich die US-Politik ist, machte der Nato-Experte mit dem Hinweis darauf deutlich, dass das Pentagon, das US-Kriegsministerium, Ende Februar einen Atomkrieg gegen Russland übte. Kurz danach habe US-Air-Force-General Tod Wolters, Chef des US-Europa-Kommandos, vor dem US-Senat zur Frage des Atomwaffeneinsatzes gegen Russland erklärt: „Ich bin ein Fan der Politik des flexiblen Erstschlags.“ Rupp fragte: „Hat irgendjemand eine Kritik von deutscher Regierungsseite und von den sogenannten, selbsternannten deutschen Qualitätsmedien gegen dieses nukleare Säbelrasseln unseres Verbündeten gehört oder gelesen?“
Atomkrieg (Archivbild)
© FOTO : U.S. AIR FORCE PHOTO BY FRANK OLIVER
Der Ex-Nato-Mitarbeiter erinnerte nicht nur daran, dass das von US-Präsident Barack Obama verkündete Programm, die US-Atomwaffen zu modernisieren, weitergeführt wird. Auf Grundlage seiner Kenntnisse stellte er klar, dass die USA seit Jahrzehnten von einem Atomkrieg gegen Russland auf europäischem Boden ausgehen und diesen planen. Dabei seien die Armeen der anderen Nato-Staaten als „Kanonenfutter“ am Boden vorgesehen, während die eigenen Truppen möglichst geschont werden sollten. Dieses Muster zeige sich auch bei den gegenwärtigen Manövern, mit denen di Verbündeten in die US-Kriegsstrategie eingebunden würden.

Drehbuch mit altem Muster

Beleg für die aggressive Politik Washingtons gegenüber Moskau und Peking sind laut Rupp Aussagen von US-Kriegsminister Mark Esper auf der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz (MSK). Nach dessen Worten bereiten sich die USA auf „Kriege mit hoher Intensität“ mit ihrem „Hauptherausforderer China und dann Russland“ vor.
„Ich kann es nur wiederholen“, sagte Rupp dazu: „Wenn vor dem Hintergrund des immer rücksichtsloseren Verhaltens der USA rund um den Globus ein Top-Kommandeur der Nato noch betont, er sei ein Fan eines flexiblen Erstschlages, dann sollte das höchst alarmierend sein.“ Zugleich stellte er fest: „Diese existenzielle Bedrohung der Menschheit scheint aber die Führer der selbsterklärten westlichen Wertegemeinschaft überhaupt nicht zu interessieren, solange sie den Status quo mit all ihren Privilegien erhalten können.“
Dagegen sei in Moskau der aggressive Charakter der US- und Nato-Manöver erkannt worden, die als destabilisierend und nicht vertrauensbildend eingeschätzt würden. „Das ist von Washington auch so gewollt“, hob Rupp hervor. Das US-Vorgehen folge einem Drehbuch, dass die Rand-Corporation entwickelt habe. Dieses sei in dem 2019 von der mit der Rüstungsindustrie verbunden US-Denkfabrik veröffentlichten Papier „Extending Russia – Competing from Advantageous Ground“ (deutsch: „Russland überdehnen – aus vorteilhafter Lage konkurrieren“) nachlesbar.

Grundgedanken aus dem Kalten Krieg

Darin werden laut Rupp „Mittel und Wege vorgestellt, wie Russland – ohne direkten Krieg zwischen den USA und Russland – zerstört und unterworfen werden kann“. Das basiere auf intensiven Debatten in der US-Elite, nachdem die Rand-Corporation 2016 festgestellt hatte, dass die Nato im Baltikum verwundbar sei. In der Folge habe das Pentagon die Mittel zur „Verstärkung der Abschreckung an der Ostfront der Nato“ ab 2017 deutlich auf 3,4 Milliarden Dollar erhöht.
Dabei spiele eine zentrale Rolle, US-Waffen und -Truppen nach Osteuropa zu verlegen, wie es jetzt mit dem gestoppten Manöver „Defender 2020“ geübt werden sollte. Rupp zitierte aus der Rand-Studie von 2019: „Zweck des Projektes war es, unter Ausnutzung russischer Schwachpunkte eine Reihe von möglichen Maßnahmen zu untersuchen, damit sich Russland militärisch oder wirtschaftlich übernimmt oder die dazu führen, dass das politische Ansehen und der Einfluss des Regimes schade erleidet.“
Was dem Grundgedanken führender US-Kreise aus dem Kalten Krieg, die Sowjetunion „totzurüsten“, folgt, schätzt Russland falsch ein, so Rupp. Auf Sputniknews-Nachfrage meinte er, dass Russland anders als die Sowjetunion mit diesem Druck besser umgehen könne und Ressourcen habe, diesem zu widerstehen. Solche Strategiepapiere wie das der Rand-Corporation zeugten von der „geringen intellektuellen Beweglichkeit“, die er schon in seiner Zeit in der Nato auf westlicher Seite erlebt habe.

Hochgefährliches Manöver-Szenario

Dennoch halte er den Versuch, „unterhalb der Schwelle eines direkten US-Krieges, Moskau bzw. Peking doch noch in die Anerkennung der US-Vorherrschaft zwingen zu können“, für hochgefährlich. Zu diesem Versuch würden auch die provokativen Manöver gehören. Wie gefährlich diese sind belegte er mit dem Szenario für „Cold Response 2020“ in Norwegen. Dabei sollten rund 18.000 Soldaten aus zehn Nationen nach Willen der US-Planer „ein hochintensives Kampfszenario“ üben.
Die Nato-Truppen hätten eine imaginäre russische Invasion in der nordnorwegischen Finnmark an der Grenze zu Russland zurückschlagen sollen. „Für dieses Szenario braucht man aber tatsächlich viel Phantasie“, betonte Rupp. „In der Einöde Nordnorwegens gibt es auf norwegischer Seite der Grenze absolut gar nichts zu holen, was die Russen auch nur im Entferntesten interessieren und hinter dem warmen Ofen hervorlocken könnte.“
Dagegen befinde sich dort auf russischer Seite im Norden ein „wichtiger Teil der Kronjuwelen der russischen strategischen Abschreckung“. Dazu gehöre unter anderem das Hauptquartier der russischen Nordflotte und mit Murmansk einer der Heimathäfen der russischen Atom-U-Boote. „Dieses Gebiet gehört zu einem der sensibelsten militärischen Bereiche Russlands. Diese Region in einem Handstreich zu erobern ist natürlich der Wunschtraum eines jeden eingefleischten Kalten Kriegers in Washington.“

Protest gegen Nato-Aufmarsch

Dieses Gebiet für eine offensive Kriegsübung auszuwählen ist für Rupp „in höchstem Maße provokativ und gefährlich. Das müsste eigentlich jedem vernünftigen Menschen klar sein.“ Im Ernstfall würde jeder militärische Erfolg der USA und der Nato in dieser Region „unmittelbar zu einem Nuklearkrieg führen“. Die russische Verteidigungsstrategie sehe in einem solchen Fall den Einsatz taktischer Atomwaffen vor.
Der ehemalige Nato-Mitarbeiter und Ex-Spitzenagent der DDR-Aufklärung hofft vor allem auf die Bevölkerung in Ostdeutschland. Er setzt darauf, dass die Menschen dort gegen den Missbrauch des einstigen DDR-Gebietes als Aufmarschgebiet gegen Russland protestieren. „Damit können sich Viele identifizieren“, erklärte er, warum er den entsprechenden Aufruf angestoßen hat.
„Wenn es um Krieg und Frieden geht, ist mir jeder wichtig, der mitdemonstriert, auch jene, die keine anderen Interessen haben.“ Rupp machte klar: „Der Krieg ist die schlimmste Plage der Menschheit überhaupt!“