Dienstag, 24. März 2020

Entmenschlichte Sexualität: Über das Elend der Pornografie


COVID-19 offenbart das wahre Gesicht der USA

COVID-19 offenbart das wahre Gesicht der USA
Wegen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus geschlossenes Stadion in Sacramento, Kalifornien – 15. März 2020
Normale US-Amerikaner können sich nicht mehr mit Sport und Völlerei betäuben. Stattdessen können sie die bösartige und feige herrschende Klasse, die sie ausbeutet und verachtet, klar erkennen. Wenn sie nur ihre Augen für die Realität öffnen würden.
von Michael McCaffrey 
Jeder, der Augen hat, um zu sehen, kann klar erkennen, dass es sich bei den Vereinigten Staaten von Amerika um ein verwirrtes Imperium im steilen Niedergang handelt, das fest in seiner Inszenierung von "Brot und Spiele" verwurzelt ist. Dies ist durch COVID-19 deutlich in den Fokus gerückt. Nachdem es jetzt an Brot mangelt, da die Regale der Supermärkte kahl sind und die Ablenkung durch den Sportzirkus auf unbestimmte Zeit aus der Kultur entfernt wurde, bleibt den US-Amerikanern nur noch wenig, um sie von der kalten, harten Realität abzulenken.
Symbolbild: Deutsches Innenministerium hält Sitzung der Krisenmanagement-Gruppe ab, 3. März 2020
Da es keine Schlägereien oder Ballspiele zu beobachten gibt und die Furcht vor potenziellem Hunger an ihren aufgeblähten Bäuchen und Gehirnen nagt, und da sie durch die soziale Distanzierung isoliert sind und nur ihre Gedanken zur Gesellschaft haben, wird es für die US-Amerikaner jetzt immer schwieriger, die Wahrheit über ihr Land zu ignorieren, die ihnen ins Gesicht starrt – über sein bedauerlich korruptes Medien-, Finanz-, Regierungs-, Bildungs- und Gesundheitssystem.
Wie ein altes Sprichwort sagt: Krise offenbart Charakter. Und die Corona-Virus-Ansteckung ist eine Krise von epischen Ausmaßen, die zeigt, dass die Vereinigten Staaten von Amerika völlig ohne erlösenden Charakter sind.
Wären die USA ein normales, gesundes und vernünftiges Land, so wäre dies eine große Chance für einen Wandel – leider sind sie das nicht. Die Vereinigten Staaten sind eine wahnsinnige, ungesunde und irrationale Nation, und deshalb ist jede echte Veränderung undenkbar.
Diese Krise hat zum Beispiel wieder einmal das Kartenhaus der Schall-und-Rauch-Wirtschaft der USA offenbart. Die US-amerikanische Wirtschaft wurde lange Zeit durch die Finanzialisierung manipuliert, bei der Aktienrückkäufe und buchhalterische Spielereien den Aktienmarkt aufblähen, aber für die Massen nichts Substantielles schaffen, außer der Illusion von Wohlstand. Hier in den USA hat die Wirtschaft schon lange aufgehört, für normale Menschen zu arbeiten, was sich daran zeigt, dass trotz der steigenden Produktivität die Löhne in den letzten vierzig Jahren stagnierten, während die Lebenshaltungskosten eskalierten.
Der "American Way" hat sich in eine bizarre Verkehrte-Robin-Hood-Welt verwandelt, in der die Reichen die Armen bestehlen und ihre Beute für sich selbst behalten. Der Beweis dafür ist, dass diese COVID-19-Krise zweifellos – genau wie der Zusammenbruch von 2008 – als ein Weg für die böswilligen Narzissten in Washington, der Wall Street und in den Vorstandsetagen der Unternehmen genutzt werden wird, um sicherzustellen, dass all ihre Verluste sozialisiert und ihre Gewinne privatisiert werden. Kasinos, Kreuzfahrtgesellschaften, Fluggesellschaften, Hotels und andere stehen bereits Schlange – einschließlich natürlich der Schurken an der Wall Street – für ihre vom Steuerzahler finanzierten Almosen.
Die Rettung der US-amerikanischen Arbeiter- und Mittelschicht ist für die herrschende Elite jedoch eine absolute Schnapsidee. Die Oberschicht wird mit leeren Phrasen wie der köstlich ironischen "moralischen Gefahr" ("Moral Hazard") um sich werfen, um ihre Argumente vorzubringen, die ziemlich stichhaltig sind, wenn man bedenkt, dass das Ungeziefer an der Wall Street und ihre Kumpane auf dem Capitol Hill derart moralisch beraubt sind, dass sie eine Gefahr für die ganze Menschheit darstellen.

Das Corona-Virus ist nicht annähernd so tödlich wie die krebsartige Korruption, die in unserer oligarchischen Korporatokratie endemisch ist. Einen Beweis dafür findet man in Nancy Pelosis "Krankengeld"-Gesetz, das Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten von der Zahlung von Krankengeld befreit – und die eine ganze Reihe von Sonderregelungen für Unternehmen unterhalb dieser Schwelle vorsieht, sodass rund 20 Prozent der Arbeitnehmer keinen Anspruch auf Leistungen haben. Die Löcher in Pelosis Gesetzentwurf sind größer als die klaffende Lücke auf ihren Schultern, in der sich ihr Gehirn und ihre Seele befinden sollten.
Diese Korruption der Eliten ist überparteilich, wie zwei republikanische Senatoren, Richard Burr und Kelly Loeffler (verheiratet mit Jeffrey Sprecher, dem Vorsitzenden der New Yorker Börse), belegen. Sie nutzten angeblich Ende Januar und Anfang Februar geheime Briefings über die bevorstehende Schwere des Corona-Virus aus, um einige raffinierte Insider-Handelsmanöver durchzuführen, damit sie sich abkassieren konnten, bevor die Öffentlichkeit überhaupt eine Ahnung hatte, was auf sie zukam. Beide bestreiten natürlich jede Unanständigkeit.
Die ungeheuerliche wirtschaftliche Kluft in den USA wird durch die COVID-19-Debatte über die Schließung von Schulen inmitten der Krise noch deutlicher. Der Grund dafür, dass diese Debatte weit über die rationale Zeit zum Handeln hinausging, ist, dass unser Bildungssystem kein System des Lernens ist, sondern eher ein glorifizierter Kindergarten- und Lebensmittelzustelldienst.
Proletarische Eltern sind nicht mehr in der Lage, zu Hause zu bleiben und ihre Kinder zu erziehen, weil es heute zwei Eltern braucht, die in der Regel mehrere Jobs haben, um weniger zu verdienen als ein berufstätiger Elternteil vor vierzig Jahren.
Im gesamten Schulbezirk von Los Angeles liegen 70 Prozent aller Schüler unter der Armutsgrenze und sind für den Großteil ihrer Mahlzeiten auf das Schulsystem angewiesen. Im reichsten Land der Welt ist das eine absolute Schande. Das Virus der strukturellen wirtschaftlichen Ungleichheit ist ein viel langfristigeres und tödlicheres Problem als das Corona-Virus, und die herrschende Klasse und ihre schamlosen Lakaien in der Presse haben kein Interesse daran, sich jemals ehrlich damit auseinanderzusetzen oder es anzuerkennen.
Im Gegensatz zu Deutschland sind chinesische Hilfestellungen in Italien gern gesehen.
Die Konzern-Huren im Kongress und im Weißen Haus (beider Parteien) informieren die US-Amerikaner auch fröhlich darüber, dass eine universelle Gesundheitsfürsorge für Alleinstehende, die jede andere Industrienation der Welt bereits hat, ein Hirngespinst und eine Unmöglichkeit ist.
Sie sagen uns, sie könnten niemals für etwas so Dekadentes und Luxuriöses wie das Gesundheitswesen bezahlen. Doch dann ziehen sie auf magische Weise 1,5 Billionen US-Dollar aus ihren vergoldeten Hintern heraus, um einen selbstverschuldeten Zusammenbruch abzuwenden. Es ist erstaunlich, wie die Herren der Finanzen auf wundersame Weise Geld auftauchen lassen können, um Dinge zu erledigen, wenn es um ihren exorbitanten Reichtum geht und nicht um die Gesundheit und das Wohlergehen der normalen US-Amerikaner.
Das Corona-Virus ist eine Krise, die die hässliche Wahrheit über die Vereinigten Staaten von Amerika und den bösartigen Charakter seiner herrschenden Klasse aufdeckt. Die Krise wird sich noch verschlimmern, bevor sie sich bessert, aber sie wird schließlich besser werden. Die USA selbst hingegen werden nur noch viel schlimmer werden, ohne Hoffnung, dass es jemals besser wird.
Entmenschlichte Sexualität: Über das Elend der Pornografie
22.03.2020
von Wolf Reiser
Auf dem Display wird der nächste Clip ankündigt – noch härter, noch gnadenloser. Busty Foxx leckt dazu ihre seltsamen Lippen und stiert wie eine hypnotisierte Schlachtkuh ihrem weltweiten Kundenstamm in die feuchten Augen. . . .
Mehr als 70 Prozent des kontaminierten Materials entstehen hinter den Fassaden endlos-monotoner Mittelklassevillen im San Fernando Valley westlich von L.A,  einem Stadtteil, der auch als "Synagoge Satans" bezeichnet wird. Der industrielle Schichtbetrieb zwischen Hollywoodschaukeln und Infinity Pools bedient sich aus dem Frischfleischfundus meist farbiger und osteuropäischer Wesen sowie gebrochener Kids aus den weißen Waisenhäusern, Drogenheilanstalten und Obdachlosenheimen. Angetrieben wird die große Sexmaschine von einem Mix aus Hormonspritzen, Crack und Opiaten.
Im Einvernehmen mit ihrer derangierten Klientel erfinden die Producer und Regisseure ständig neue Kitzel und Grenzwerte von Brutalität und Folterfreuden. Die Memoiren etwa von Jenna Jameson oder Linda Lovelace berichten aus dem Innenleben dieser Körper- und Seelenvernichtungsbranche und von Tausenden von Suiziden, Überdosen und sonstigen Kollateralschäden. Außer dem Krieg dürfte es kaum noch eine Branche geben, bei der das einkalkulierte Ableben am Ende der natürlichen Verwertungskette steht.
Pornohefte und Pornofilme – hochwirksam und dabei ohne jeden Anspruch. Im Gegenteil: wenn sich bedeutende Regisseure oder gar feministische Künstlerinnen um einen anderen Ansatz auf dem animalisch-niederschwelligen Feld bemühen, endet das stets im Debakel.
Was zählt, ist die Nahaufnahme des Kopulierens, Hämmerns, Stampfens, Ergießens, Rein und Raus auf dem Fließband des zuckenden Fleischs. Und vor dem Display des heimischen Masturbatoriums sind alle Menschen gleich, Herr und Knecht, Physiker und Schwachkopf. Die Triebabfuhr als demokratische Größe. Wo aber wurzelt die Macht dieser primitiven Bilderfluten?
Hurenbilder gab es schon immer. Die alten Griechen und Römer, Pompeji, die Zeichnungen des Rokoko, Courbet, Schiele, die Pin-ups der Pariser Fotografen, die verwackelten Super-8-Filme, Playboy, Hustler, Beate Uhse usw. Und ja, das hatte mit Eros zu tun, mit Lebenslust, Verführung, Sinnlichkeit. Irgendwann wurde es grenzwertig, und dann hinterließ die Flut jede Menge Abschaum. . . .
Machen wir uns nichts vor: Die Pornoindustrie hat mittlerweile nahezu alles trojanisiert, was man unter Eros, Liebe und Sex versteht. Es geht ihr bei diesem sanktionsbefreiten Durchmarsch aber nicht nur um Milliardenprofite, sondern um die systematische Zerstörung von Menschen und deren Beziehungen.
Zig Millionen kaum verdauliche Videos kursieren im Netz und werden jederzeit von jedermann kostenlos und in Sekundenschnelle abgerufen.
Während sich die Grenzen des sexuell Dargestellten täglich in kühnste Höhen erweitern, hat sich das Einstiegsalter für die schwer verdaulichen Bilderfluten bei acht bis neun Jahren eingependelt.
Hardcore ereignet sich so offenkundig wie gleichzeitig unsichtbar und führt – obwohl alle ethisch-moralischen Säulen unseres sonst so empfindlichen Werteregimes verletzt und verhöhnt  werden – eine wirtschaftlich höchst erfolgreiche Existenz.
Gegen das sich vor allen Augen ereignende globale 24/7-Gemetzel der X-Rated-Industrie erhebt sich keine Stimme – nicht aus Brüssel oder Berlin, auch keine aus den Kulturministerien, dem Kinderschutz oder all den scheinheiligen Stiftungen für Sozialhygiene.. . .
Porno 2018 hinterlässt einen gigantischen seelischen Scherbenhaufen und unsere hypersexualisierte Moderne geleitet uns in eine nackte Leere.
Die Signale und Botschaften dieser so dummen wie raffinierten Pornografie fügen sich geschmeidig ein in das Mosaik der aktuellen Militarisierung, Brutalisierung und Parzellierung der westlichen Lebenskultur.
Ihre hasserfüllten Bilder erzählen von brodelnden und wuchernden Gewaltphantasien. In der zelebrierten Verachtung der Frau drückt sich ein allumfassender Selbsthass aus, eine hemmungslose Lust an Plünderung, Ausbeutung und Sadismus. Der Amok des Darknet bahnt sich seinen Weg in den öffentlichen Raum. . .
Hardcore ist nur eine Facette der Welt, die vor unseren Augen in den Abgrund torkelt, ohne Standpunkt, ohne Autorität, ohne Haltung, ohne Halt, ohne Führung.
Die Aufgabe der Pornoindustrie im großen Endspiel ist die Zerstörung des Liebens, des Begehrens, des Umarmens. Ihr Ziel ist die Auslöschung der Pubertät und das Züchten einer dopamin-verseuchten Armee aus toxinierten Zeitbomben. Das Gegengift ist: Liebe machen.