Donnerstag, 23. Mai 2019

Chinas Sieg bei jedem US/Iran-Konflikt gesichert


von James Kennedy – http://www.antikrieg.com
Das Ergebnis eines US-Krieges mit dem Iran ist ebenso vorhersehbar wie das Ergebnis des Blockbusters Titanic von 1997. Das große Staatsschiff landet auf dem Meeresgrund – alles andere ist nur ein kleines Drama.
Das Obige ist kein verzweifelter Schrei nach Vorsicht oder Pragmatismus. Es basiert auf der Tatsache, dass unser Militär zu 100 Prozent auf China angewiesen ist, wenn es um kritische Technologiemetalle, Legierungen, Magnete, Granate und andere postoxide Materialien Seltener Erden geht.
China setzt auf iranisches Öl und hat deutlich signalisiert, dass es sich den US-Sanktionen gegen den Iran widersetzen wird. China hat auch kürzlich signalisiert, dass es sich auf einen möglicherweise langwierigen Handelskrieg einlässt.
Ein US-Krieg mit dem Iran wird Chinas ohnehin schon mächtige Handelswaffe der Seltenen Erden in einen atomaren Endschlag verwandeln. Die Vorenthaltung dieser Materialien würde nicht nur unser Militär während eines Konflikts neutralisieren, sondern auch jeden Automobil- und Flugzeughersteller in den USA aus dem Verkehr ziehen. Die Abschaltungen würden die Überreste unserer Elektronik- und Umwelttechnikindustrie umfassen. Es gäbe Kündigungsschreiben von Küste zu Küste. China würde die globale Nachfragelücke schließen. Kurz gesagt, es würde die wenige verbliebene Glut unserer bereits verkrüppelten Wirtschaft auslöschen.
Wenn Sie denken, dass die USA „strategische Lagerbestände“ für diese Materialien haben – denken Sie noch einmal nach. Die USA verkauften 1996 alle diese Materialien. Nach wiederholten Warnungen genehmigte der Kongress den Rückkauf einiger seltener Oxide von Seltenen Erden und Dysprosium, von denen keines direkt für unsere Rüstungsindustrie von Nutzen ist. Ein Bericht des GAO (Government Accounting Office – US-Rechnungshof) aus dem Jahr 2016 besagt, dass diese Materialien eine Wertschöpfungskette „außerhalb der Vereinigten Staaten“ (sprich: China) durchlaufen müssen, bevor sie von unserer Verteidigungsindustrie verwendet werden können. In einem früheren Bericht schätzte der GAO, dass es 15 Jahre dauern könnte, bis die USA eine heimische Wertschöpfungskette für Seltene Erden aufbauen.
Die kombinierte globale Produktion von nicht-chinesischen Seltenerdmetallen, Legierungen, Magneten und anderen Postoxidmaterialien macht weniger als 30 Prozent des japanischen Inlandsbedarfs aus. Japan kontrolliert mindestens 95 Prozent der weltweiten nicht-chinesischen Produktion. Japan ist ebenfalls abhängig vom iranischen Öl und wird seine Wirtschaft nicht abschalten, um unseren militärischen Abenteuerdrang gegenüber dem Iran zu unterstützen.
Um die Dinge in eine faktenbasierte historische Perspektive zu stellen, haben die USA kurz nach der Einleitung ihrer Militäraktion in Syrien ihren globalen Bestand an „intelligenten Bomben“, einem von vielen Seltenen Erden abhängigen Waffensystemen, die vom US-Militär und unseren NATO-Partnern verwendet werden, fast vollständig aufgebraucht. Jeder US/Iran-Konflikt würde die syrische Aktion wie routinemäßige Zielübungen aussehen lassen. Sobald diese Waffen verbraucht sind, können sie nur ersetzt werden, wenn China beschließt, uns diese kritischen Materialien zu verkaufen.
Die syrische Aktion legt nahe, dass selbst eine begrenzte Aktion im Iran die US-Waffenbestände in nur wenigen Monaten vollständig erschöpfen würde.
China ist das einzige Land der Welt, das in der Lage ist, die für unsere Rüstungsindustrie und unsere Wirtschaft benötigten Materialien zu produzieren: Es gibt keine Alternativen.
Folglich hat China erheblichen Einfluss, wenn nicht gar Kontrolle über das Endergebnis dieses potenziellen Konflikts, und es wird mit Sicherheit in der Lage sein, die Bedingungen für die Beendigung dieses Handelsstreits festzulegen. Das ist unser Titanic-Moment in der Geschichte.
Wird uns diese Regierung, der Kongress, unsere Militärkommandanten oder die amerikanische Öffentlichkeit erlauben, das sinkende Schiff des Krieges mit dem Iran zu besteigen?
Ist die Selbstzerstörung unserer Nation bereits in das Drehbuch geschrieben?

„Seltene Erden“: Chinas Schlag gegen die USA
  1. Mai 2019
Von Marco Maier
Im Handelskrieg mit den USA wird China nun offenbar die „nukleare Option“ zünden, nachdem Washinton die US-Firmen (allen voran Google mit Android) dazu verdammte, die Beziehungen zu Huawei einzustellen.
Es handelt sich hier um die Blockade des Exports von „seltenen Erden“ an die USA. Damit wird die ganze Lieferkette der US-Techfirmen gestört. Auch die US-Rüstungsindustrie wird darunter leiden.

Wir berichteten bereits darüber, wie Peking nicht nur die US-Techfirmen (hier) damit in die Knie zwingen könnte, sondern eben auch das US-Militär (hier). Das könnte (wir berichteten) auch zu mehr US-Druck auf Nordkorea führen, da das ostasiatische Land ebenfalls große Ressourcen an seltenen Erden besitzt.

Der jüngste Besuch von Präsident Xi in einer Einrichtung für Seltene Erden hat Signalwirkung. Es ist ein Wink mit dem Zaunpfahl. Es wird nun erwartet, dass die chinesische Staatsführung den Export einzelner Seltener Erden verbietet.

Wie Bloomberg berichtete, stiegen die Aktien von JL MAG Rare-Earth am Montag um das Tageslimit, nachdem Xinhua sagte, der chinesische Präsident habe bei dem Unternehmen in Jiangxi Halt gemacht. ein strategischer Schachzug, um mitzuteilen, was China als nächstes tun könnte. Das wird für die USA teuer

Der Grund für die dramatische Reaktion des Marktes ist, dass der Besuch des Präsidenten die politischen Prioritäten kennzeichnet und „Seltene Erden im eskalierenden Handel zwischen den USA und China eine Rolle gespielt haben“. Das wird für die USA teuer
Laut Bloomberg erhöhte China die Zölle auf amerikanische Importe von 10 auf 25 Prozent. Gleichzeitig schlossen die USA seltene Erden von ihrer eigenen Liste zukünftiger Zölle für chinesische Waren im Wert von rund 300 Milliarden US-Dollar aus, die für die nächste Maßnahmenwelle vorgesehen sind. Das wird für die USA teuer

Und für den Fall, dass das Weiße Haus die Botschaft nicht verstehen würde, wurde Xi auf der Reise zu JL MAG von Liu He, dem Vizepremier, der die chinesische Seite in den Handelsverhandlungen geführt hat, begleitet. Das wird für die USA teuer

Warum hat China in diesem Bereich einen klaren Vorteil? Einfach: Die USA verlassen sich auf China, den weltweit dominierenden Lieferanten, für etwa 80 Prozent ihrer Importe in Sachen Seltener Erden. Das wird für die USA teuer Das wird für die USA teuer

Der Besuch „sendet ein Warnsignal an die USA, dass China Seltene Erden als Vergeltungsmaßnahme einsetzen könnte, wenn sich der Handelskrieg verschärft“, sagte Yang Kunhe, Analyst von Pacific Securities zu Bloomberg. Dies könne auch die Ausfuhr von seltenen Erden in die USA einschränken, erklärte er.
Nun bleibt abzuwarten, ob Peking die „nukleare Option“ tatsächlich zündet. Doch dies hängt vor allem von Washington ab.
Das wird für die USA teuer

Vorkommen von Seltenen Erden
Die größten Vorkommen von Seltenen Erden befinden sich in China in der Inneren Mongolei (2,9 Millionen Tonnen, beispielsweise Bayan-Obo-Mine, Erzgehalt von 3–5,4 Prozent der Selten-Erde-Metalle). Der Anteil von China an der weltweiten Produktion wird mit derzeit ca. 97,5 % angegeben (Stand 2014), wodurch China eine enorme Marktmacht zukommt. Die bisher größte Lagerstätte wurde im Jahr 2013 in Nordkorea gefunden. In der Lagerstätte von Jongju sollen sich etwa 216 Millionen Tonnen befinden. https://de.wikipedia.org/wiki/Metalle_der_Seltenen_Erden

Handelskrieg: China kann US-Techfirmen zerstören
  1. Juli 2018
Von Marco Maier
Die Liste von chinesischen Produkten, die derzeit im Wert von etwa 200 Milliarden Dollar in die USA importiert werden, welche bald mit zehnprozentigen Strafzöllen belegt werden, schickierte die kommunistische Führung in Peking. Dort überlegt man nun, ob die US-amerikanischen Technologiekonzerne zu Fall gebracht werden sollen. Theoretisch wäre dies über die „seltenen Erden“ möglich – rare Metalle, die zum allergrößten Teil in China gefördert werden.

Das heißt: Verhängt Peking entsprechende Strafmaßnahmen als Reaktion auf die höheren US-Importzölle, wäre dies für Unternehmen wie Apple, NVIDIA, Intel & Co eine Katastrophe. Wenn sie keinen oder nur noch sehr eingeschränkten Zugang zu den für den Bau technischer Komponenten wichtigen Metalle mehr erhalten, wird es schwierig für sie. Auch sonst könnte ihnen China einige Steine mehr in den Weg legen.

Trumps Handelskrieg mit China könnte sich durchaus zum massiven Eigentor für die USA entwickeln. Nicht nur im wirtschaftlichen Bereich – auch weil diese „seltenen Erden“ ebenso für die US-Rüstungsindustrie von großem Wert sind. Theoretisch könnte China dem US-Militär mit einem Fingerschnippen viele Nachschublieferungen verwehren – und wenn Peking keine US-Staatsanleihen mehr kauft, müssen (mit deutlich höheren Zinsen) andere Käufer für diese Papiere gefunden werden, damit das Pentagon die exorbitant hohen Kosten für das Militär überhaupt noch stemmen kann.
Die Volksrepublik China hat die USA faktisch in der Hand. Das sollte US-Präsident Trump eigentlich wissen – und wenn er das nicht überreißt, dann sollten das zumindest seine Berater und Regierungsmitglieder tun. Heute sind es die US-Techfirmen, morgen die US-Rüstungsindustrie und übermorgen dann die US-Regierung selbst, welche Unsummen in den Kriegsapparat steckt und dafür auf den Verkauf von Staatsanleihen angewiesen ist. Ist sich Trump überhaupt bewusst, wie verletzlich das US-System eigentlich diesbezüglich ist?

So kann China das US-Militär stoppen
  1. Februar 2018
Von Marco Maier
Erinnern Sie sich noch daran, wie US-Präsident Donald Trump im April letzten Jahres insgesamt 59 Tomahawk-Raketen auf einen Militärflughafen in Syrien abfeuern ließ, nachdem die syrische Regierung ohne Beweise vorzulegen beschuldigt wurde, einen Giftgasangriff auf Khan Sheikhun durchgeführt zu haben? Damals gastierte Chinas Präsident, Xi Jinping, zum Abendessen in Mar-a-Lago, dem Resort Trumps in Florida.
Danach sagte Trump: „Ich saß am Tisch. Wir hatten eben zu Abend gegessen. Nun hatten wir ein Dessert. Wir hatten das wunderschönste Stück Schukoladenkuchen das man jemals gesehen hatte. Und Präsident Xi genoss es. Man gab mir die Nachricht der Generäle, dass die Schiffe gesichert und geladen seien. Was soll man tun? Und wir fassten den Entschluss es zu tun. So waren die Raketen auf dem Weg. Und ich sagte: ‚Herr Präsident, lassen Sie mich etwas erklären… wir haben eben 59 Raketen abgefeuert… in Richtung Syrien und ich möchte, dass Sie das wissen‘.“ Daraufhin gefragt, wie Präsident Xi reagierte, sagte Trump: „Er hielt für zehn Sekunden inne und fragte dann den Übersetzer, dies zu wiederholen.“

Nun sollte man bedenken, dass China und Syrien faktisch Verbündete sind. Die Chinesen geben der Assad-Regierung diplomatische, militärische und wirtschaftliche Unterstützung. Peking nutze seine Veto-Macht mehrere Male um Syrien zu unterstützen. Und dann, als Trump Xi und dessen Frau zum Abendessen einlud, ließ er während des Desserts quasi Xis Freunde bombardieren.
Trump wollte den Chinesen damit eigentlich eine Nachricht schicken und mit dieser „Kanonenboot-Diplomatie“ Peking dazu drängen, die Schrauben gegenüber Nordkorea weiter anzuziehen. Auch wollte er die Chinesen dazu drängen, in Sachen Handelspolitik Änderungen zugunsten der Amerikaner durchzuführen. Doch sein (übrigens völkerrechtswidriges) Syrien-Feuerwerk war nichts weiter als eine hohle Geste. Denn: Ohne China hätte Trump eigentlich gar keine Raketen, die er auf Syrien abfeuern könnte.

Die US-Regierung täte nämlich gut daran, den chinesischen Drachen nicht zu sehr zu provozieren. Nicht etwa unbedingt deshalb, weil die chinesische Volksbefreiungsarmee in den letzten Jahren deutlich an Kampfkraft zugenommen hat und das Reich der Mitte auch eine Atommacht ist, sondern vielmehr weil die Volksrepublik quasi Monopolist bei vielen seltenen Erden ist und den Export dieser Rohstoffe auch nach eigenem Gutdünken reglementieren kann. Und ohne diese Materialien haben die Tomahawk-Raketen kein Leitsystem mehr – und viele andere technisch höchstsensible Geräte zu bauen wäre gar nicht möglich, insbesondere die moderne Militärtechnik.
Egal on nun die ständigen US-Provokationen im Südchinesischen Meer oder die Drohungen mit einem Handelskrieg – je mehr Washington versucht, den Peking ans Bein zu pinkeln, umso eher wird man dort dazu Bereit sein, einen solchen Schritt zu setzen. Trumps Machogehabe imponiert den Chinesen überhaupt nicht. Auch die Drohungen der US-Administration, China aus dem Dollar-System zu kicken, sind welche, die in Peking nicht gerade für Besorgnis sorgen. Immerhin ist China der größte Auslandsgläubiger der Vereinigten Staaten und wenn die Chinesen keine US-Bonds mehr kaufen – wer dann? Es wäre zwar ein schwerer Schlag gegen die chinesische Volkswirtschaft, doch vielmehr wäre es ein Schuss der Amerikaner ins eigene Knie.