Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dazu
aufgerufen, sogenannte Verschwörungstheorien in Deutschland konsequent zu
bekämpfen.
"Das ist ja im Grunde ein Angriff auf unsere
ganze Lebensweise", erklärte Merkel am Dienstag während
eines virtuellen Treffens mit Studierenden in Berlin.
"Seit der Aufklärung ist Europa den Weg gegangen,
sich auf der Basis von Fakten sozusagen ein Weltbild zu verschaffen.
Und wenn ein Weltbild plötzlich losgelöst oder
antifaktisch ist, dann ist das natürlich mit unserer ganzen Art zu leben
sehr schwer vereinbar."
"Das übliche Argumentieren, das hilft da nicht,
deshalb ist das für uns schon eine besondere Herausforderung."
"Das wird vielleicht auch eine Aufgabe für
Psychologen sein."
"Wie verabschiedet man sich eigentlich aus der Welt
der Fakten und gerät in eine Welt, die sozusagen eine andere Sprache
spricht und die wir mit unserer faktenbasierten Sprache gar nicht
erreichen können?"
Bei den Anhängern von "Querdenken" und
anderen Gegnern der Regierungsmaßnahmen im Kampf gegen die
Pandemie, mache sie "eine richtige Diskussionsverweigerung"
aus.
Aber es werde "sehr schwer", sie erneut
in die "Welt des gegenseitigen Zuhörens" zu führen.
Um das zu erreichen, bedürfe es an mehr Verständnis
hinsichtlich der Rolle der sozialen Medien. In diesen, so Merkel,
gebe es Räume, in denen sich solche Gruppen nur gegenseitig bestätigen
würden.