Forscher räumen "Einsatz von Angst" bei Corona-Krise ein
19 Mai 2021
Bislang hieß es, vor allem sogenannte Verschwörungstheoretiker und Leute aus der schwurbelnden Querdenker-Szene wähnten im Zuge der Corona-Krise totalitäre Methoden am Werk. Nun legen aktuelle Informationen den Schluss nahe, dass entsprechende Taktiken tatsächlich zum Einsatz kamen.
Vor wenigen Tagen berichtete das britische
Traditionsblatt The Telegraph von Äußerungen, die demzufolge auf
Mitglieder der Scientific Pandemic Influenza Group on Behaviour (SPI-B)
zurückgehen. Zusammenfassend heißt es im Artikel:
"Wissenschaftler eines Komitees, das den Einsatz
von Angst zur Kontrolle des Verhaltens der Menschen während der COVID-Pandemie
gefördert hat, haben zugegeben, dass ihre Arbeit "unethisch" und
"totalitär" war."
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Bei der SPI-B handelt es sich um einen Unterausschuss der
Scientific Advisory Group for Emergencies (SAGE), der wichtigsten
wissenschaftlichen Beratergruppe der britischen Regierung.
Die vom Telegraph zitierten Äußerungen der
"Corona-Experten" wurden von der Autorin Laura Dodsworth für ihr am
Montag erschienenes Buch "A State of Fear" (Ein Zustand der Angst)
zusammengetragen. In ihrem Buch setzt sich die Autorin mit dem Einsatz psychologischer
Taktiken durch die britische Regierung während der Pandemie auseinander.
Demzufolge rieten im März 2020 Mitglieder des SPI-B den
zuständigen Behörden und Politikern tatsächlich, doch den "gefühlten Grad
der persönlichen Bedrohung" durch COVID-19 zu erhöhen, da "eine
beträchtliche Anzahl von Menschen sich immer noch nicht ausreichend persönlich
bedroht" fühle.
So erklärte etwa der SPI-B-Psychologe Gavin Morgan wörtlich:
"Es ist klar, dass die Verwendung von Angst als
Mittel der Kontrolle nicht ethisch ist. Die Verwendung von Angst riecht nach
Totalitarismus. Es ist keine ethische Haltung für eine moderne Regierung."
Er sei von Natur aus ein optimistischer Mensch, aber all das
von ihm beschriebene Vorgehen habe bei ihm zu einer "pessimistischeren
Sicht auf die Menschen geführt".
Verwiesen wird zudem auf einen nicht näher genannten
Wissenschaftler des SPI-B, der vom gezielten Einsatz von Angst berichtete. Im
März 2020 sei die britische Regierung "sehr besorgt um die Einhaltung der
Vorschriften" durch die Bevölkerung gewesen.
"Es gab Diskussionen darüber, dass Angst nötig
sei, um die Einhaltung der Vorschriften zu fördern, und es wurden
Entscheidungen darüber getroffen, wie man die Angst verstärken könnte."
"Die Art und Weise, wie wir Angst eingesetzt haben, ist
dystopisch", wird der Wissenschaftler weiter zitiert.
"Der Einsatz von Angst" (als Instrument der
Kontrolle) sei "definitiv ethisch fragwürdig" gewesen. Es habe sich
um ein "seltsames Experiment" gehandelt. Die Rechnung sei jedoch
letztendlich nicht aufgegangen, "da die Leute zu viel Angst bekommen"
hätten.
The Telegraph zitiert einen weiteren
Wissenschaftler des Unterausschusses:
"Man könnte Psychologie 'Gedankenkontrolle'
nennen. Das ist es, was wir tun ... Wir versuchen natürlich, es auf eine
positive Art und Weise anzugehen, aber es wurde in der Vergangenheit schändlich
eingesetzt."
Ein weiterer Forscher mahnte zudem einen vorsichtigeren
Einsatz des "Autoritarismus" an, der sich bei den Handlungen der
Regierung zur mutmaßlichen Eindämmung von SARS-CoV-2 eingeschlichen hätte.
Menschen nutzten die Corona-Pandemie, "um nach der Macht zu greifen und um
Dinge durchzusetzen, die sonst nicht möglich wären."
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AstraZeneca
Dem Bericht zufolge räumte ein anderer Forscher der Gruppe
ein, dass "ohne einen Impfstoff die Psychologie eine Hauptwaffe"
darstelle. "Die Psychologie" hätte "eine wirklich gute Epidemie
gehabt", wird auf Äußerungen des anonymen Wissenschaftlers verwiesen.
Doch damit nicht genug: Ein weiterer Forscher des SPI-B
erklärte demzufolge, man sei "fassungslos über die Umwandlung der
Verhaltenspsychologie zur Waffe" im vergangenen Jahr.
"Psychologen schienen nicht zu bemerken, als sie
aufhörten altruistisch zu sein und manipulativ wurden. Sie haben zu viel Macht
und das berauscht sie."
Steve Baker, Mitglied einer Gruppe von britischen
Anti-Lockdown-Abgeordneten, kommentierte die Enthüllungen laut The
Telegraph wie folgt:
"Wenn es wahr ist, dass der Staat die
Entscheidung getroffen hat, die Öffentlichkeit in Angst und Schrecken zu
versetzen, um die Einhaltung von Regeln zu erreichen, wirft das sehr ernste
Fragen über die Art von Gesellschaft auf, die wir werden wollen."
"Befürchte ich, dass die heutige Regierungspolitik den
Wurzeln des Totalitarismus in die Hände spielt? Ja, natürlich tut sie
das", mahnte Baker.
Die Vorwürfe an die Adresse der britischen Regierung, wonach
diese die Corona-Bedrohungslage hochgespielt hätte, um die eigene
Maßnahmen-Politik zu rechtfertigen, sollen nunmehr im Frühjahr 2022 anhand
einer unabhängigen Untersuchung aufgeklärt werden.