Die Universität Sydney publizierte kürzlich eine Studie, wonach die USA in Asien nicht mehr die Militärmacht Nr.1 sind.
Diesen Rang hat inzwischen die Volksrepublik China eingenommen. Die US-Streitkräfte leiden an dem Syndrom des “overstretch”, der “Überdehnung”, als Folge der weltweiten Präsenz, vor allem aber der Verwicklung in ungezählte Regionalkonflikte, die nicht selten von Washington selbst entfacht wurden.
Besorgniserregend für die Strategen in Washington dürfte diesbezüglich vor allem die Tatsache sein, dass die USA fast so viel Geld in ihren Militäretat investieren, wie die folgenden acht Staaten: China, Saudi-Arabien, Indien, Frankreich, Russland, Großbritannien, Deutschland und Japan zusammen. Trotzdem wächst der militärische Einfluss Pekings ungebremst.
2018 gab die Volksrepublik etwa 250 Milliarden US-Dollar im Bereich der Verteidigung aus, wobei die chinesischen Militärausgaben seit einem Vierteljahrhundert wachsen. Die Verfasser der australischen Studie analysieren, dass sich die US-Verteidigungsstrategie in der Indopazifischen Region, also in der weltweit bevölkerungsreichsten Gegend, in eine Sackgasse manövriert hat.

USA nicht mehr in der Lage, die asiatischen Verbündeten gegen China zu verteidigen

Gemäß der Verfasser der Studie könnten die USA es künftig schwer haben, ihre Alliierten in diesem geopolitischen Raum gegen China zu verteidigen. Das chinesische Raketensystem, genauer Pekings Arsenal an Präzisionsraketen hat die militärische Vorherrschaft der USA ausgehebelt.

Vernichtung in den ersten Stunden

Demzufolge würden alle Militärbasen der USA und ihrer Verbündeten in den ersten Stunden einer militärischen Auseinandersetzung vernichtet werden, inklusive hoher Verluste des US-Militärs.

„USA können mit China nicht mithalten“

Zu Beginn dieses Jahres hatte das US-Verteidigungsministerium in seinem jährlichen China-Bericht davor gewarnt, dass Peking die Absicht habe, „eine Streitmacht der Weltklasse“ zu entwickeln und die „herausragende Militärmacht in der Indopazifischen Region“ zu werden. Über 2.000 Kurz-, Mittel- und Langstreckenraketen, die Ziele an Land und auf See treffen können, sind Bestandteil dieser Planung, heißt es in dem Bericht.

USA vor einer Krise der militärischen Insolvenz

Die australische Studie warnt, dass die USA vor einer Krise der „militärischen Insolvenz“ steht. Aufgrund der Tatsache, dass Chinas Arsenal vor allem auf „Attacken von der Oberfläche auf die Oberfläche“ setze, sei eine mächtige Unterwasserflotte strategisch wichtiger denn je, schlussfolgerten die Verfasser.

Russisch-Iranische Manöver im Indischen Ozean

Das Schwinden der US-Dominanz in der Region lässt sich auch daran erkennen, dass Russland und Iran ein gemeinsames Marinemanöver im Indischen Ozean vorbereiten. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS. Die Außenminister Moskaus und Teherans, Sarif und Lawrow, betrachten dies als Beitrag zur Entspannung in der Region.

Fazit

Das chinesische Militär befindet sich zweifelsohne auf der Überholspur, getragen unter Anderem von der massiv gestiegenen ballistischen Kompetenz der Volksbefreiungsarmee. Die USA, die sicherlich noch immer in der Lage sind, ihre Truppen weltweit innerhalb von 24 Stunden zu mobilisieren, befinden sich schon in dem Prozess der Überdehnung, welcher den Fall großer Imperien begleitet.
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