Mittwoch, 18. September 2019

Macron erklärt in Rede vor Botschaftern “das Ende der westlichen Hegemonie über die Welt”

 

Macron erklärt in Rede vor Botschaftern "das Ende der westlichen Hegemonie über die Welt"
Der französische Präsident Emmanuel Macron während seiner Rede vor den Botschaftern in Paris.
In einer Rede auf einer Botschafterkonferenz in Paris sprach der französische Präsident darüber, “die europäische Zivilisation wiederherzustellen”. Europa müsse seine Beziehungen mit anderen Staaten neu denken – auch die mit Russland.
In der traditionellen jährlichen Rede des Staatsoberhauptes auf der Botschafterkonferenz in Paris bekräftigte Emmanuel Macron am 27. August, dass Europa unabhängiger von den beiden Hegemonialmächten China und den Vereinigten Staaten werden müsse.
Laut Macron würden wir gerade Zeugen, des “Endes der westlichen Hegemonie” über die Welt. Es sei deswegen notwendig, eine “neue europäische Zivilisation aufzubauen.” Dies sei der Tatsache geschuldet, dass Europa drohe, zwischen den zwei großen Polen USA und China zu verschwinden.
“Wir wissen, dass Zivilisationen verschwinden […] Europa wird verschwinden. Und die Welt wird um zwei große Pole herum strukturiert sein: die Vereinigten Staaten von Amerika und China, und wir werden die Wahl zwischen Dominanzen haben”, so Macron in seiner Rede.
Europa müsse seinen Anteil in der neuen Welt haben, um nicht von den Landkarten zu verschwinden. Unter anderem müsse Europa deswegen auch seine Beziehungen zu Russland überdenken. “Ich denke, dass die Berufung Russlands nicht darin besteht, Chinas Juniorpartner zu sein. Wir müssen also auch durch diesen Dialog wissen, welche Bedingungen wir stellen können. Irgendwann ist es an uns, Russland eine strategische Option anzubieten”, erklärte Macron.
Der französische Präsident geht in seiner Rede davon aus, dass Mächte wie die Vereinigten Staaten oder China die Unilateralismuskarte spielen würden, die sich Europa nicht leisten könne:
“Die anderen können eine nicht-multilaterale, unilaterale oder bilaterale Strategie haben, wir können es nicht”.
Europa müsse seine wirtschaftliche und militärische Souveränität stärken. Dabei soll die französische Diplomatie laut Macron eine zentrale Rolle spielen.Der Saker

Hier die gesamte Rede auf französisch:

Un propos vraiment brillant. His speech on Europe around 18:00 should be translated and widely circulated. 

“Die internationale Ordnung wird auf eine nie dagewesene Weise erschüttert, vor allem, wenn ich so sagen darf, durch den großen Umbruch, der sich ohne Zweifel zum ersten Mal in unserer Geschichte ereignet, auf nahezu jedem Gebiet und in einem wahrlich geschichtlichen Ausmaß. Das erste, was wir beobachten, ist eine große Umwandlung, eine geopolitische und strategische Neuzusammensetzung. Wir erleben zweifelsfrei das Ende der westlichen Welthegemonie. Wir waren an eine internationale Ordnung gewohnt, die seit dem 18. Jahrhundert auf einer westlichen Hegemonie beruhte, im 18. Jahrhundert vor allem die französische, inspiriert durch die Aufklärung; dann im 19. Jahrhundert vor allem durch die britische, dank der industriellen Revolution, und schließlich im 20. Jahrhundert vor allem die amerikanische, aufgrund der beiden großen Konflikte und der ökonomischen und politischen Dominanz dieser Macht. Dinge verändern sich. Und sie werden stark erschüttert durch die Fehler des Westens in bestimmten Krisen, durch die Entscheidungen, die die Amerikaner seit einigen Jahren gefällt haben, das fängt nicht bei dieser Administration an, aber es hat zu einer Neubetrachtung gewisser Folgen von Konflikten im Nahen Osten und anderswo geführt, und zum Überdenken einer tiefen, diplomatischen und militärischen Strategie, und manchmal Elementen der Solidarität, die wir für ewig unantastbar hielten, selbst als wir in geopolitischen Momenten, die sich verändert haben, zusammengestanden sind. Und dann ist da das Entstehen neuer Mächte, deren Einfluss wir wahrscheinlich für lange Zeit unterschätzt haben. China steht da an erster Stelle, aber auch die russische Strategie, die – und das muss gesagt werden – in den letzten Jahren erfolgreicher verfolgt wurde. Ich werde darauf zurückkommen. Indien steigt auf, diese neuen Volkswirtschaften, die nicht nur zu ökonomischen, sondern auch politischen Mächten werden, die für sich selbst denken, wie machen schreiben, als echte „zivilisatorische Staaten“, die jetzt nicht nur unsere internationale Ordnung durchrütteln, sondern auch in der wirtschaftlichen Ordnung Gewicht bekommen und über die politische Ordnung und die politischen Vorstellungen, die damit zusammenhängen, neu nachdenken, mit großer Macht und viel mehr Inspiration als wir sie haben. Schaut nach Indien, Russland und China. Sie haben eine viel größere politische Inspiration als wir Europäer heutzutage. Sie denken über unseren Planeten mit einer wahren Logik, einer wahren Philosophie nach. Eine Vorstellungskraft, die wir ein bisschen verloren haben.“

Lasst uns diese Kernaussagen einzeln betrachten:

1) “Den großen Umbruch, der sich ohne Zweifel zum ersten Mal in unserer Geschichte ereignet, auf nahezu jedem Gebiet und in einem wahrlich geschichtlichen Ausmaß.“

Hier bereitet Macron die Bühne für einige wahrlich monumentalen Beobachtungen: Was als nächstes diskutiert wird, ist nicht nur ein großes Ereignis, sondern eines ohne Beispiel in der Geschichte (sei es französisch oder europäisch). Darüber hinaus wird das, was als nächstes diskutiert wird, „nahezu jedes Gebiet“ betreffen, und das mit riesigen historischen Folgen.

2) “Wir erleben zweifelsfrei das Ende der westlichen Welthegemonie.“

Als ich das las, war meine erste und ziemlich kindische Reaktion: „Echt?! Ohne Scheiß?! Wer hätte das gedacht?!“ Schließlich haben das einige von uns schon seit sehr langer Zeit gesagt, aber was soll’s. Was wichtig ist: Dass sogar eine Rothschild-Marionette wie Macron endlich diese Worte ausspricht. Schon klar, er hat sich wahrscheinlich so glücklich gefühlt wie der Kapitän der Titanic, als der (schließlich!) die allgemeine Evakuierung seines vermeintlich unsinkbaren Schiffes anordnen musste, aber nichtsdestotrotz – er musste es tun. Ab jetzt ist der Gedanke über das Ende der westlichen Hegemonie über den Planeten nicht mehr nur denen überlassen, die von den Führern des Imperiums und ihrer Propagandamaschine als „wirre Extremisten“ bezeichnet werden und es ist jetzt voll in den (angeblich) öffentlich „respektierten“ und „Mainstream“-Diskurs eingetreten. Dies ist ein riesiger Sieg für all jene von uns, die das bereits seit Jahren gesagt haben.

3) “Durch die Fehler des Westens in bestimmten Krisen, durch die Entscheidungen, die die Amerikaner seit einigen Jahren gefällt haben.“

Auch hier fühle ich mich, als müsste ich mir selbst auf die Schulter klopfen und sagen: „Auch das hab ich euch gesagt!“. Aber das wäre kindisch, nicht wahr? Aber ja, während die inneren Widersprüche des westlichen Materialismus im Allgemeinen und des AngloZionistischen Kapitalismus im Besonderen die westliche Welt eingeholt haben und eine mögliche katastrophale Krise unvermeidlich war, so ist auch sicher, dass die westlichen Führer es sich meist selbst angetan haben; zumindest haben sie diese Prozesse dramatisch beschleunigt. In diesem Zusammenhang möchte ich die folgenden Politiker für eine Nominierung für eine Medaille für besondere Verdienste bei der Zerstörung der westlichen Hegemonie über unseren lange leidenden Planeten herausstellen: Donald Trump und Barak Obama, natürlich, aber auch François Hollande und Emmanuel Macron (ja, auch er, auch wenn er jetzt seine Meinung ändert!), Angela Merkel, natürlich, und dann, last but not least, jeder einzelne britische Premierminister seit Margaret Thatcher (vielleicht mit besonderer Empfehlung für Teresa May). Wer weiß, vielleicht waren sie ja doch alle KGB/GRU/SVR-Agenten? (nur ein Scherz!)

4 )“Das Entstehen neuer Mächte, deren Einfluss wir wahrscheinlich für lange Zeit unterschätzt haben. China steht da an erster Stelle, aber auch die russische Strategie, die – und das muss gesagt werden – in den letzten Jahren erfolgreich verfolgt wurde.“

Zunächst ist es nicht nur China. Russland ist ebenfalls ein starker Konkurrent, und ein sehr erfolgreicher noch dazu. Daher das Eingeständnis, dass trotz aller Bemühungen die AngloZionistischen Eliten nicht nur darin versagt hat, Russland zu brechen, sondern Russland war sehr erfolgreich damit, diese westlichen Anstrengungen zu besiegen. Wen es interessiert, dem empfehle ich dringend diesen Artikel von Jon Hellevig über den wahren Zustand der russische Wirtschaft:

Und zu guter Letzt hat Russland in militärischer Hinsicht mehr als einen Gleichstand erreicht. Ja, ich möchte behaupten, dass zumindest aus qualitativer Sicht die russischen Streitkräfte bei verschiedenen wichtigen Technologien (Hyperschall-Raketen, Luftverteidigung, elektronischer Kriegsführung usw.) überlegen sind, auch wenn sie bei anderen Technologien (zumeist echt hinfälligen Dingen wie Flugzeugträgern) noch immer hinterherhinken. Aber am bedeutendsten ist der politische Sieg Russlands: Fünf Jahre nach Euromaidan und der Befreiung der Krim vom Nazi-Joch sind die USA weitaus mehr isoliert als Russland. Das ist echt komisch!

5) “Echte ‘zivilisatorische Staaten’, die jetzt nicht nur unsere internationale Ordnung durchrütteln“

Ich habe in vielen meiner Schriften über ein einzigartiges und sehr ausgeprägtes “russisches zivilisatorisches Reich” gesprochen, und ich bin sehr froh, dass Macron fast die gleichen Worte benutzt hat. Natürlich meinte Macron hier nicht nur Russland, sondern auch Indien und China. Dennoch, und obwohl die russische Nation viel jünger ist als die Chinas oder, noch mehr, Indiens, verdienen 1000 Jahre russische Zivilisation es, neben diesen beiden anderen Riesen der Weltgeschichte aufgeführt zu werden. Und absolut sicher ist, dass China und Indien ohne Russland zumindest auf absehbare Zeit nie jene neue internationale Ordnung aufbauen könnten, die sie wollen. Trotz aller sehr realen Fortschritte, die die chinesischen Streitkräfte (und in geringerem Maße auch die indischen) in jüngster Zeit erzielt haben, ist Russland nach wie vor eine viel stärkere Militärmacht als China. Was Russland, China und Indien sind, ist, dass sie alle ehemalige Imperien sind, die den Imperialismus aufgegeben haben und die nur danach streben, mächtige, aber dennoch “normale” Nationen zu sein. Allein aufgrund ihrer Größe und Geographie sind dies “uneinnehmbare” Länder, die alle ein ausgeprägtes Entwicklungsmodell aufweisen und eine multipolare internationale Ordnung wollen, die es ihnen ermöglicht, ihre Ziele sicher zu erreichen. Mit anderen Worten, Macron versteht, dass die zukünftige internationale Ordnung von China, Russland und Indien bestimmt wird und nicht von einer Kombination aus Westmächten. In der Tat ein ziemliches Eingeständnis!

6 )“Schaut nach Indien, Russland und China. Sie haben eine viel größere politische Inspiration als wir Europäer heutzutage. Sie denken über unseren Planeten mit einer wahren Logik, einer wahren Philosophie nach. Eine Vorstellungskraft, die wir ein bisschen verloren haben.“

Dies ist die Herausforderung der „Kern-BRICS“ an das Imperium: China und Russland haben bereits etwas eingerichtet, was die Chinesen als „umfassende strategische Partnerschaft einer Koordination für ein neues Zeitalter“ nennen. Wenn sie diese Art von informeller, aber extrem tiefgreifender Partnerschaft (ich möchte es eine „Symbiose“ nennen) auf Indien ausweiten können, dann werden die BRICS eine formidable Zukunft haben (besonders wenn das brasilianische Volk Bolsonaro und seine US-Gönner zum Teufel jagt). Sollte das scheitern und Indien sich dazu entscheiden, außerhalb dieser einzigartigen Beziehung zu bleiben, dann wird die SCO zum Hauptspieler werden. Und ja, Macron hat vollkommen Recht: China und insbesondere Russland haben eine fundamental andere Sicht auf die Welt und im Gegensatz zur westlichen haben ihre „viel stärkeren politischen“ Ziele (Macron benutzte das Wort „Bestrebungen“), eine „echte Philosophie und Vorstellungskraft“, die der Westen verloren hat, und zwar nicht nur „ein bisschen“ möchte ich meinen, sondern vollständig. Aber auf die eine oder andere Art, und zum ersten Mal seit 1000 Jahren, wird die Zukunft unseres Planeten nicht irgendwo im Westen entschieden, nicht in Europa (alt oder „neu“), sondern in Asien, vor allem durch die russisch-chinesische Allianz. Wie ich hier erläutert habe, ist das AngloZionistische Imperium wahrscheinlich das letzte in der Geschichte, bestimmt das letzte westliche.
(Siehe theblogcat.de Archiv August: Das letzte westliche Imperium? 01.08.2019

Jetzt sollten wir hier nicht naiv sein, Macron hat nicht plötzlich zur Religion gefunden, ein Gewissen entwickelt oder wurde plötzlich zu einem Experten für internationale Beziehungen. Es gibt natürlich einen zynischen Grund, warum er seine Meinung ändert. In der Tat gibt es mehrere solcher Gründe. Erstens scheint es, dass die On- und Off-Männerfreundschaft zwischen Macron und Trump vorbei ist. Zweitens befindet sich ganz Europa im freien Fall, sozial, wirtschaftlich und natürlich politisch. Und angesichts des totalen Wahnsinns in London über den Brexit und die scheinbar endlose politische Qual von Angela Merkel ist es nur logisch, dass ein französisches Staatsoberhaupt versucht, einzugreifen. Darüber hinaus habe ich zwar immer gesagt, dass Russland kulturell und geistig nicht zu Europa gehört, aber Russland ist in geographischer, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht ein großer Teil Europas, und es gibt einfach keine Möglichkeit für ein denkbares Bündnis europäischer Staaten, Europa ohne russische Hilfe aus seiner derzeitigen misslichen Lage zu retten. Ob es einem gefällt oder nicht, es ist eine Tatsache, unabhängig davon, ob Politiker oder Kommentator X, Y oder Z dies erkennt oder nicht. Macron hat wahrscheinlich herausgefunden, dass die sogenannten “Osteuropäer” nichts anderes sind als billige Prostituierte, die das tun, was Onkel Shmuel von ihnen verlangt. Deutschland bricht unter dem Gewicht von Merkels “brillanter” Einwanderungspolitik zusammen, während Großbritannien unter BoJo damit beschäftigt ist, sich mindestens so schnell selbst zu zerstören wie die USA unter Trump. Macron hat Recht. Wenn sie sich vereinigen, könnten Russland und Frankreich ein viel sichereres Europa aufbauen als das, was wir heute langsam und schmerzhaft vor unseren Augen sterben sehen. Aber er irrt sich auch, wenn er denkt, dass Russland wieder in den AngloZionistischen Einflussbereich “eingeladen” werden kann. In diesem Zusammenhang ist Putins Antwort auf die Frage, ob Russland bereit sei, zur G8 zurückzukehren, sehr aufschlussreich: Erstens sagte er, dass Putin das begrüßen würde, wenn die G7 zu Russland zurückkehren möchte, aber dann fügte er auch hinzu, dass die G7/8 nutzlos sei ohne, ja, ihr habt es erraten, China und Indien.

Es wird interessant sein zu sehen, ob die derzeitige G7 jemals zustimmen wird, zu einer neuen G10 zu mutieren, was Russland, China und Indien zum mächtigsten Block (oder Stimmrechtsgruppe) dieses neuen Forums machen würde. Ich persönlich bezweifle das sehr, aber sie beginnen zu verzweifeln, und Macrons Worte scheinen darauf hinzudeuten, dass diese Option zumindest hinter verschlossenen Türen diskutiert wird. Offen gesagt, wenn man bedenkt, wie schnell die G7 völlig irrelevant wird, erwarte ich, dass sie schrittweise abgeschafft und durch die (objektiv viel relevantere) G20 ersetzt wird.

Schließlich gibt es Trumps Bemühungen, Russland wieder in die G8 aufzunehmen, die sehr transparent mit dem aktuellen Handelskrieg und dem geostrategischen Wettbewerb zwischen den USA und China verbunden sind. Das Angebot ist für Russland nutzlos, genau wie die Rückkehr zu PACE, aber Russland will niemanden unnötig beleidigen, und deshalb hat Putin Trump nicht öffentlich abgelehnt oder sich direkt geweigert, nach Miami zu kommen: Stattdessen hat er das allgemeine Konzept gebilligt, aber einen besseren Weg angeboten, um es zu erreichen. Typisch Putin.

Fazit: Macron weiß, was die Stunde geschlagen hat

Was auch immer seine politischen Motive sind, das zu sagen, was er gesagt hat, Macron ist kein Idiot und seine Berater auch nicht. Das ist auch keine “einmalige” Sache. Die Franzosen meinten jedes Wort, das Macron aussprach, und sie machen alle auf sich aufmerksam (natürlich auch die Ukrainer, die USA, die EU und die Russen). Tatsächlich hat Macron Putin bereits eingeladen, in naher Zukunft an einem Treffen im Normandieformat in Paris teilzunehmen. Wenn dieses Treffen schließlich stattfindet, bedeutet dies, dass die Organisatoren Putin garantiert haben, dass es sich nicht nur um den üblichen Kaffeeeklatsch handelt und dass endlich ernsthafte Ergebnisse erzielt werden. Das wiederum bedeutet, dass jemand – wahrscheinlich die Franzosen – die unangenehme Aufgabe haben wird, den Ukrainern zu sagen, dass die Party vorbei ist und dass sie jetzt alles in die Wege leiten und mit der Umsetzung der Minsker Abkommen beginnen müssen, etwas, das Selenski vielleicht versucht oder auch nicht, aber das die echten, mit Waffengewalt arbeitenden Ukronazis nie akzeptieren werden. Wenn es dem Westen also wirklich ernst damit ist, Kiew zur Einhaltung der Minsk-Abkommen zu zwingen, dann muss der Westen endlich seine selbstzerstörerische, russophobe Hysterie aufgeben und seinen Ton gegenüber der Ukraine wesentlich ändern. Putin nach Paris einzuladen, nur um ihm noch einmal zu sagen, dass Russland (das nicht einmal Mitglied der Minsker Abkommen ist!) “mehr tun muss”, das macht keinen Sinn. Deshalb müssen sich alle anderen Parteien mit der Realität abfinden, bevor sie Putin einladen. Anscheinend könnte das in Paris passieren. Was Trump betrifft, so hat er nur angeboten, zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln (wenn er darum gebeten wird).

Es wird äußerst interessant sein zu sehen, ob dieses Treffen im Normandie-Format tatsächlich stattfindet und welche Rolle Trump und die USA hinter den Kulissen spielen werden, wenn überhaupt. Wir werden dann wissen, ob Macrons Offenbarung nur ein einmaliger Zufall war oder nicht.

Der Saker