16 Mär. 2021
Sucharit Bhakdi legt mit neuem Buch nach
Aufgrund seiner wenig schmeichelhaften Äußerungen über die Corona-Maßnahmen wurde er stark kritisiert. Jetzt wendet sich Prof. Sucharit Bhakdi in seinem neuesten Buch gegen die eingesetzten COVID-19-Impfstoffe. So warnt er etwa vor der Bildung von Blutgerinnseln. Zuletzt traten solche infolge des Impfstoffs von AstraZeneca auf.
Der seit über fünfzig Jahren in Deutschland lebende Mikrobiologe und Infektionsepidemiologe Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi galt noch vor einem Jahr als ausgewiesener und anerkannter Experte auf seinen Fachgebieten. 22 Jahre lang leitete er das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Während seiner bisherigen Laufbahn veröffentlichte er über 300 wissenschaftliche Arbeiten auf den Gebieten der Immunologie, Bakteriologie, Virologie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Im Jahr 2017 setzte er sich dann u.a. intensiv mit dem "Vogelgrippe-Wahnsinn" auseinander und veröffentlichte ein Buch zum "Schreckgespenst Infektionen". Auch zum Thema "Rinderwahnsinn" vertrat Bhakdi eine dezidierte Meinung:
"Niemand hat je nachgewiesen, dass Tiere, die positiv getestet, aber nicht krank sind, überhaupt eine Gefahr darstellen."
Bhakdis Stern begann bei Politikern und Medien wohl endgültig zu sinken, als er sich dann Anfang 2020 zunehmend kritisch mit den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung zum Schutz vor SARS-CoV-2 auseinanderzusetzen begann. Und spätestens nach Erscheinen seines ersten, gemeinsam mit seiner Frau, der Biochemikerin und Hochschullehrerin Karina Reiß veröffentlichten Buch zum Thema ("Corona Fehlalarm?") gilt sein Name als Synonym für sogenannte "Corona-Leugner" und "Impfgegner".
Nun liegt die ebenfalls gemeinsam verfasste und grundlegende zweite Kritik an der Corona-Politik in Buchform vor ("Corona Unmasked").
Zunächst wird explizit festgehalten, dass es sich bei der Analyse nicht um eine Generalkritik an der Praxis des Impfens handelt. Eines müsse jedoch gewährleistet sein: Der Nutzen für Gesundheit und Gesellschaft müsse höher liegen als das mit einer Impfung verbundene Risiko. So könne es im Fall von COVID-19 durchaus Sinn ergeben, die vor allem betroffene Risikogruppe der Über-70-Jährigen mit Vorerkrankungen zu impfen – wenn denn der Nutzen durch Studien entsprechend belegbar wäre.
"Die durchgeführten Studien haben jedoch genau diese Gruppe von älteren Menschen mit ernsten Vorerkrankungen ausgeschlossen."
Den Vektor-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca empfahl die Ständige Impfkommission (STIKO) aufgrund der "derzeit verfügbaren Daten" noch Ende Januar in Deutschland nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren. Das Robert Koch-Institut informierte:
"Zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren liegen bisher keine ausreichenden Daten vor."
Aufgrund einer demzufolge veränderten Datenlage änderte die STIKO dann ihre Einschätzung. Seit dem 12. März spricht man sich für die Verwendung des Vakzins ab 18 Jahren und ohne obere Altersgrenze aus.
Beim mRNA-Impfstoff der Marke Pfizer/BioNTech äußerte sich der Hersteller selbst vorsichtig, was die Wirksamkeit bei "älteren Semestern" anbelangt. So würden zusätzliche Auswertungen der erhobenen Studiendaten darauf hindeuten, dass die Wirksamkeit in verschiedenen Altersgruppen "im Allgemeinen konstant sei", hieß es bei der Deutschen Apothekerzeitung mit Verweis auf die entsprechende Studie. In der Studie selbst wird darauf verwiesen, dass das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer bei 52 Jahren gelegen habe. "42 Prozent der Teilnehmer waren älter als 55 Jahre".
Das Handelsblattberichtete, dass beim Präparat des Unternehmens Moderna lediglich 25 Prozent der Probanden älter als 64 Jahre alt gewesen wären.
"Die Wirksamkeit des Moderna-Impfstoffs wurde für diese Altersgruppe mit 86,4 Prozent errechnet."
In ihrem Buch verweisen die Autoren Bhakdi und Reiß im Zusammenhang mit der postulierten Wirksamkeit der COVID-Impfpräparate auf eine Aussage des RKI-Präsidenten Lothar Wieler, die dieser noch im Oktober 2020 tätigte:
"Wir gehen alle davon aus, dass im nächsten Jahr Impfstoffe zugelassen werden. Wir wissen nicht genau, wie die wirken, wie gut die wirken, was die bewirken, aber ich bin sehr optimistisch, dass es Impfstoffe gibt."
Diese Feststellungen des Veterinärmediziners zu den "genbasierten Impfstoffen" erklären die Autoren für absolut zutreffend – im Gegenteil zu den nunmehr vorliegenden Daten zur mutmaßlichen Wirksamkeit.
"Deshalb gab es auch keine klassische Zulassung in der EU, sondern lediglich eine 'bedingte Zulassung'."
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) spricht in diesem Zusammenhang von einer Zulassung des Pfizer/BioNTech-Impfstoffs Comirnaty unter "besonderen Bedingungen". Innerhalb festgelegter Zeiträume seien weitere Daten vorzulegen. So sollte, um etwa "die Wirksamkeit und Sicherheit von Comirnaty" nachzuweisen, bis Dezember 2023 vom Zulassungsinhaber (BioNTech) der endgültige klinische Studienbericht vorgelegt werden.
Da laut Bhakdi nun überprüft werde, ob "Nutzen oder Risiko" des Impfstoffs größer seien, werde jeder Mensch, der sich jetzt impfen lasse, Teil "dieses riesigen Experiments".
"Allerdings ohne jegliche Haftung seitens der Hersteller des Impfprodukts. Denn bei Notimpfungen kann von den Herstellern nichts garantiert werden – im Falle eines Falles, bis zum Tode, stehen sie bezüglich der Haftung außen vor."
Nicht ohne Grund, heißt es in der Analyse von Bhakdi, habe etwa die indische Gesundheitsbehörde "Nein" zum BioNTech/Pfizer-Impfstoff gesagt.
Es stelle sich zudem die grundlegende Frage nach der tatsächlichen Schutzfunktion der Vakzine gegen SARS-CoV-2-Infektionen. Zunächst sei bei dieser Frage festzuhalten, dass bei Versuchen an Affen bei keinem der Impfstoffe "eine Schutzwirkung gegen eine schwere und womöglich lebensbedrohliche COVID-19-Erkrankung" hätte gezeigt werden können.
Und während die "Mainstream-Medien" ohne jegliche kritische Distanz "jubelnd die Presse-Mittelungen der Firmen" wiedergeben würden, stelle sich die Frage, wie es etwa zu Aussagen käme, dass die Schutzwirkung des Impfstoffs aus dem Hause Pfizer/BioNTech bei 95 Prozent liege. Schließlich erkrankten "gesunde Menschen sehr selten lebensgefährlich an COVID-19".
"In der Tat sind bei den über 40.000 Versuchspersonen der BioNTech/Pfizer-Studie gerade einmal 170 COVID-19-'Fälle' aufgetreten (ca. 0,4 Prozent). Davon acht bei den Geimpften (ein Mal schwer), 162 bei Ungeimpften (neun Mal schwer) – resultiert also daraus die Annahme, es gäbe einen 95-prozentigen Schutz!?"
Grundlage für die Einordnung als "COVID-19-Fall" seien dabei zudem Symptome wie Husten, Schnupfen, Heiserkeit und ein positiver RT-PCR-Test (auf der Grundlage einer Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion) gewesen. Allerdings sei die Aussagekraft des PCR-Tests, "wie inzwischen jeder weiß, nicht existent".
Auch wenn nicht nur hierzulande der PCR-Test hingegen als "Goldstandard" unter den Corona-Tests gilt, kommt es immer wieder zu sogenannten falsch-positiven Ergebnissen, da beim eingesetzten Verfahren nicht das Coronavirus direkt, sondern lediglich genetische Segmente des Virus nachgewiesen werden. Daher änderte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erst am 20. Januar 2021 ihre Richtlinien für die Nutzung von PCR-Tests.
In den neuen "Leitlinien Diagnostischer Tests für SARS-CoV-2" heißt es nun, dass "eine sorgfältige Interpretation schwach positiver Ergebnisse" erforderlich sei. Wenn die Testergebnisse nicht mit dem klinischen Bild übereinstimmten, solle eine neue Probe entnommen werden und mit demselben oder einem anderen Nachweisverfahren überprüft werden.
Bhakdi und Reiß stellen zudem die Frage, inwiefern eine sogenannte "Durchimpfung" der Gesellschaft sinnvoll sei und eine entsprechende Impfkampagne eine Infektion überhaupt verhindere.
Von Coronaviren, heißt es in dem Buch, sei seit Jahrzehnten bekannt, dass diese sich von Mensch zu Mensch verbreiteten, ohne Symptome zu erzeugen.
"Früher wurden diese Menschen 'gesund' genannt und man schenkte ihnen keine Beachtung. Heute sind sie 'asymptomatisch' Infizierte und gelten als hochgefährlich."
Dabei gelte auch für SARS-CoV-2, dass Menschen ohne Symptome die schwere Erkrankung COVID-19 in der Öffentlichkeit nicht verbreiten können. Das sehen Wissenschaftler der University of Chicago anders. In einer Studie kamen sie zu dem Schluss, dass zwar nur etwa 13 bis 18 Prozent der COVID-19-Patienten überhaupt Symptome zeigen. Das sei aber dennoch keine gute Nachricht.
"Mit Hilfe eines epidemiologischen Modells, das die Testkapazität miteinbezieht, zeigen wir, dass viele Infektionen asymptomatisch sind, aber insgesamt wesentlich zur Übertragung in der Gemeinschaft beitragen."
Die individuelle Übertragbarkeit bleibe jedoch "ungewiss". Schon wird hierzulande berichtet, dass etwa der BioNTech-Impfstoff zu 94 Prozent "vor asymptomatischen Infektionen" schütze.
"In den Mainstream-Medien" so Bhakdi und Reiß weiter, werde behaupte, dass mRNA-Impfstoffe keinesfalls ein neues Phänomen darstellten. Die Autoren wenden ein, dass dies zwar für Tiere zutreffend sei, dass jedoch die Anwendung der entsprechenden Impfstoffe bei Menschen ein absolutes Novum darstelle.
"Entsprechend waren die Impfungen von vornherein von einem dunklen Schatten begleitet. Bei allen drei genbasierten Impfstoffen wurden – vor der Allgemeinheit sorgsam verborgen – beunruhigende Sofort-Nebenwirkungen bemerkt."
Im Fall des Vakzins von AstraZeneca wären die Nebenwirkungen derart gravierend gewesen, dass das Unternehmen mitten in der Studie das Protokoll habe ändern müssen. Studienteilnehmer hätten in der Folge hohe Dosen von fieber- und schmerzsenkenden Präparaten wie Paracetamol erhalten (müssen), "damit die Impfung einigermaßen verträglich wurde".
Auch in hiesigen Medienberichten wurde auf diesen Umstand verwiesen:
"Viele haben nach der Impfung (mit AstraZeneca) das fiebersenkende Schmerzmittel Paracetamol genommen, um die angeblich so seltenen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit zu minimieren."
Nicht anders, heißt es weiter beim Bayerischen Rundfunk, sei es bei zahlreichen Probanden auch während der klinischen Studie des Unternehmens gemacht worden. Dabei sei den Teilnehmern Paracetamol nicht erst nach, sondern bereits vor der Injektion des Impfstoffs verabreicht worden.
"Einige der potenziellen Impfstoff-Nebenwirkungen wurden auf diese Weise in mehreren Teilen der AstraZeneca-Studie von vornherein gedämpft."
Die Autoren des Buches "Corona Unmasked" widmen sich auch der Frage nach einer mutmaßlichen Gefährlichkeit der mRNA-Impfstoffe. Dass die Impfungen ungefährlich seien, da ja nur die Informationen für einen kleinen Teil des Virus, das sogenannte "Spike-Protein", in den Körper gespritzt werde und im Grunde dabei ein natürlicher Vorgang lediglich kopiert werde, sehen die Autoren grundlegend anders.
Das Problem besteht ihnen zufolge darin, dass die Virus-Gene von Moderna und BioNTech in "Lipid-Nanopartikel", bestehend aus fettartigen Stoffen, verpackt seien.
"Durch die Verpackung selbst ist das Risiko für schwere allergische Reaktionen um ein Vielfaches höher als bei herkömmlichen Impfstoffen."
Dies steht im Widerspruch zu den Verlautbarungen des Bundesgesundheitsministeriums, wonach von genannten Nanopartikeln keinerlei gesundheitliche Gefährdung ausgehe. Demnach wirkten sie angeblich nicht schädigend (zytotoxisch) auf die Zellen des menschlichen Körpers.
Bhakdi und Reiß argumentieren, dass jedoch nicht von Ungefähr nun davor gewarnt würde, "dass Menschen mit Allergien sich nicht impfen lassen sollten", da mit lebensgefährlichen Reaktionen (Anaphylaxie) zu rechnen sei.
Tatsächlich wies erwähnte EMA der Europäischen Union vor wenigen Tagen vor schweren allergischen Reaktionen aufgrund einer Impfung mit dem Wirkstoff jenes Vakzins, das in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entwickelt wurde. "Anaphylaxie sowie Überempfindlichkeitsreaktionen" sollten laut der EU-Arzneimittelbehörde daher in die Liste der möglichen Nebenwirkungen aufgenommen werden, berichtete etwa die FAZ.
Bei Nanopartikeln, so Bhakdi weiter, bestehe auch das Risiko, dass durch diese die Funktionen der Zellen im Blut und damit des Gerinnungssystems in Mitleidenschaft gezogen werden. Entsprechende Berichte häuften sich tatsächlich in den vergangenen Tagen. Und nachdem neben anderen Staaten zuletzt auch die Niederlande erklärten, dass die Verwendung des Impfstoffs von AstraZeneca für zwei Wochen ausgesetzt werde, zog am Montag auch die deutsche Bundesregierung nach.
Laut Bhakdi käme es aber "noch unendlich viel schlimmer": Aufgrund der Tatsache, dass die Vakzine in den Muskel gespritzt werden, um sich möglichst rasch zu verbreiten, läge es in der Natur der Sache, dass auch "die verspritzten Genpäckchen" ebenfalls ins Blut gelangten. Es sei dabei vollkommen unklar, welche Zellen diese Partikel aufnähmen, wie sie sich verbreiteten und wie sie das Virus-Eiweiß herstellten.
"Wir sind jetzt Zeugen von Großversuchen an Menschen. Das ist absolut unverantwortlich, zumal es vom Anfang an Grund zur Vorsicht gegeben hat. Die möglichen Gefahren durch die 'Verpackung' waren bekannt."
Das sei jedoch noch nicht alles. So seien "alarmierende Antikörper-abhängige Verstärkereffekte … bei der Erforschung von SARS und anderen Coronaviren bei Tieren beobachtet worden". Die Verstärkereffekte zählten demzufolge bereits bei den Versuchen, Vakzine gegen SARS und MERS zu entwickeln, zu den zahlreichen Schwierigkeiten.
Laut den Autoren gebe es klare Hinweise darauf, dass Menschen durch die Verabreichung von Corona-Impfstoffen "schwer erkranken und versterben können". Und das in Anbetracht der Tatsache, dass die Sterblichkeit infolge einer COVID-Infektion laut WHO bei 0,23 Prozent liege. Bhakdi verweist auf eine am 14. Oktober 2020 veröffentlichte WHO-Analyse. Laut Aussage des Autors, Gesundheitswissenschaftler und Statistikers John Ioannidis bestünde Grund zu der Annahme, dass die tatsächliche Infektionssterblichkeitsrate noch niedriger liege:
"Könnte man von allen Standorten weltweit gleichermaßen Stichproben nehmen, wäre die mittlere Infektionssterblichkeitsrate sogar deutlich niedriger als die in meiner Analyse beobachteten 0,23 Prozent."
Aufgrund der beschriebenen Ausgangslage wenden sich Bhakdi und Reiß gegen einen indirekten oder gar direkten Impfzwang. Eine Entscheidung gegen eine entsprechende Impfung dürfe unter keinen Umständen "zu einer Benachteiligung in irgendeiner Form führen".
"In der Zwischenzeit sollten verlässliche Daten gesammelt werden und Todesfälle im Zusammenhang mit der Impfung gründlich untersucht werden."
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