Freitag, 9. April 2021

USA schicken Kriegsschiffe ins Schwarze Meer


 09.04.2021
Die USA schicken nach Angaben des türkischen Außenministeriums zwei Kriegsschiffe ins Schwarze Meer. Die Schiffe sollen demnach bis zum 4. Mai im Schwarzen Meer bleiben und die Durchfahrt durch die Bosporus-Meerenge soll zwischen dem 14. und 15. April erfolgen.
Die Türkei hat gemäß dem Vertrag von Montreux die Hoheit über die Meerengen Bosporus und Dardanellen, die das Mittelmeer und das Schwarze Meer verbinden. Handelsschiffe aller Länder haben in Friedenszeiten freie Durchfahrt. Für Marineschiffe gibt es Beschränkungen.
Ob die Aktion in Verbindung mit der neuerlichen Verschärfung des Konflikts in der Ostukraine steht, wurde zunächst nicht bekannt. US-Präsident Joe Bidens Sprecherin Jen Psaki hatte kürzlich gesagt, die USA seien „angesichts der der jüngst eskalierenden russischen Angriffe in der Ostukraine zunehmend besorgt“.   

 An der russischen Grenze zur Ukraine gebe es inzwischen so viele russische Soldaten wie seit 2014 nicht mehr. 

Zuvor hatte das US-Außenministerium Russland „destabilisierende Handlungen“ in der Ukraine vorgeworfen. 

Sollte sich die Lage im Donbass zuspitzen, werde Washington Kiew Unterstützung leisten, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium unter Berufung auf den US-Verteidigungsminister, Lloyd Austin, in der vergangene Woche mit.

Lage angespannt
Die verschärften Spannungen in der Ostukraine hatten zuletzt international Besorgnis ausgelöst. Berichte über Truppenaufmärsche der russischen Armee an der Grenze zum ostukrainischen Konfliktgebiet hatten Befürchtungen verstärkt, der Konflikt könne erneut eskalieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte erst am Donnerstag bei einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Abzug der Truppen dort aufgerufen.
Moskau zeigte sich besorgt über die Lage in der Konfliktregion. Der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, sagte diesbezüglich, es gebe eine Konzentration russischer Truppen in der Region, weil es um die Sicherheit des Landes gehe. Die Ukraine entwickelt sich Peskow zufolge zu einer potenziell instabilen Region. Jedes Land, das ein instabiles und explosives Nachbarland an seinen Grenzen habe, ergreife Maßnahmen zum Schutz seiner Sicherheit.
Die ukrainische Regierung hatte im April 2014 Truppen in die östlichen Regionen um Donezk und Lugansk geschickt, die nach dem Umsturz in Kiew im Februar ihre Unabhängigkeit erklärt hatten.
Der seitdem andauernde militärische Konflikt zwischen Kiew und den selbsterklärten Volksrepubliken Donezk und Lugansk hat nach UN-Angaben bislang 13.000 Menschen das Leben gekostet. Unter Vermittlung der Minsker Kontaktgruppe vereinbarten die Konfliktparteien seit September 2014 dreimal einen Waffenstillstand, der jedoch immer wieder gebrochen wurde.
Ukrainische Soldaten - SNA, 1920, 09.04.2021
Zuvor hat Stewart Russland der „ständigen Aggression gegen die Ukraine“ beschuldigt. Moskau reagierte scharf auf diese Äußerungen; der US-Militärattaché in Moskau wurde demnach sofort ins Verteidigungsministerium eingeladen. Russlands Ministerium betonte, dass Stewarts Äußerungen „lügnerische Aussagen enthalten, provokant sind und die ukrainische Seite zu einer militärischen Lösung des internen Konflikts im Donbass drängen“.
Präsident Wladimir Selenski war am Donnerstag im Donbass, wo er die Frontlinie besuchte und sich mit dem Militär unterhielt. 
Der russische Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel - SNA, 1920, 08.04.2021
Putin telefoniert mit Merkel: Lage im Donbass auf der Agenda

Russland schickt Kriegsschiffe ins Schwarze Meer 

9 Apr. 2021

Russland verlegt mehrere Marineschiffe vom Kaspischen Meer ins Schwarze Meer, um an Marineübungen in der Nähe der Landesgrenzen zur Ukraine teilzunehmen. "CNN" berichtet, die USA erwägen, Kriegsschiffe ins Schwarze Meer zu schicken, um ihre Unterstützung für die Ukraine zu demonstrieren.

Russland verlegt mehrere Marineschiffe, darunter Landungsschiffe und Artillerie-Kriegsschiffe, vom Kaspischen Meer ins Schwarze Meer, um an Marineübungen in der Nähe der Landesgrenzen zur Ukraine teilzunehmen

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass die Flotte im Rahmen der Militärübungen, an denen etwa 15.000 Soldaten beteiligt seien, ins schwarze Meer verlegt werde, um dabei die Kampfbereitschaft der Seestreitkräfte des Landes bis Ende dieses Monats zu überprüfen. 
Die geplante Inspektion der Kampfbereitschaft soll in diesem Monat mehr als 4.000 Übungen umfassen.

Im Rahmen des "Wintertrainingschecks" führten zehn Marineschiffe, darunter Landungsschiffe und Artillerie-Schiffe des südlichen Militärbezirks, eine Verlegung vom Kaspischen Meer zum Schwarzen Meer durch, sagte das Ministerium.

"Die kaspischen Flottillenschiffe werden sich ihren Kollegen der russischen Marine im Schwarzen Meer anschließen, um Übungen durchzuführen, die darauf abzielen, ihre Bereitschaft zur Abwehr von See- und Luftangriffskräften zu testen."

Die russische Schwarzmeerflotte hat ihren Sitz auf der Krim, die 2014 in einem Referendum sich wieder mit Russland vereinigte.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte inzwischen, dass andere Länder Bewegungen von Militäreinheiten auf russischem Territorium nicht als besorgniserregend empfinden sollten, da Russland keine Bedrohung für andere Staaten, einschließlich der Ukraine, darstellt. Er sagte, dass die Entwicklungen in Donbass ein interner Konflikt seien, an dem russische Truppen nie teilgenommen hätten.

Moskau warnt: NATO-Beitritt der Ukraine wird zur Eskalation des Konflikts im Donbass führen


US-Delegation besucht Donbass

Eine US-Delegation unter der Leitung des US-Militärattachés in Kiew, Brittany Stewart, hat das Gebiet der Militäroperation im Donbass besucht. Das teilte der Operativstab der vereinigten ukrainischen Streitkräfte am Freitag mit.
„Der stellvertretende Kommandeur der Streitkräfte, Eduard Moskaljow, informierte die amerikanische Delegation über die aktuelle Sicherheitspolitik und die operative Situation an der Front“, schrieb der Stab auf Facebook. US-Vertreter besuchten auch die Einheiten der ukrainischen Armee, die Aufgaben an der Kontaktlinie erfüllen.
„Die US-Regierung ist zutiefst besorgt über die Situation an den Grenzen der Ukraine und unterstützt in jeder Hinsicht die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine“, sagte Stewart

Die selbsternannten Republiken sind der Meinung, dass Kiew eine groß angelegte Offensive vorbereitet und weitere Truppen an die Kontaktlinie zieht. Im März bezeichnete der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Ruslan Khomtschak, dieses Szenario als möglich.
Kiews Streben in die Nato
Selenski bat in einem jüngsten Telefongespräch mit dem Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg um die Aufnahme der Ukraine in die Nato. Die Nato sei der einzige Weg, um den Krieg im Donbass zu beenden, sagte Selenski laut einer Mitteilung. 

Schon jetzt beteiligt sich die Ukraine an Nato-Übungen wie das Manöver „Defender Europe 2021“.
Doch laut der Pressesprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, wird die Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato eher zu einer weiteren Eskalation führen.
„Eine hypothetische Mitgliedschaft in der Allianz wird trotz den Erwartungen in Kiew keinen Frieden in die Ukraine bringen, wird aber ganz im Gegenteil zu einer weitgehenden Eskalation der Lage im Südosten führen und könnte unumkehrbare Folgen für die ukrainische Staatlichkeit haben“.