EU stellt UdSSR und
Nazi-Deutschland gleich: Resolution von EU-Parlament birgt reale Gefahr – Putin
Aleksej Druschinin
18.06.2020
Russlands Präsident
Wladimir Putin hat die Resolution des Europaparlaments kritisiert, in der die
Sowjetunion und Nazi-Deutschland gleichgestellt worden sind. Diese Resolution
sei empörend und berge eine reale Gefahr in sich, schrieb Putin in einem
Gastbeitrag für die US-Zeitschrift „National Interest“.
„Mehrere Partner
Russlands sind nicht zu einer gemeinsamen Arbeit zur Feststellung der Wahrheit
über den Zweiten Weltkrieg bereit. Stattdessen unternehmen sie
Informationsattacken auf Moskau.“
„Wir alle brauchen
Wahrheit und Objektivität… Ich habe meine Kollegen immer dazu aufgerufen, einen
ruhigen, offenen, auf Vertrauen basierenden Dialog aufzunehmen, um die
gemeinsame Vergangenheit selbstkritisch und unvoreingenommen zu betrachten.“
Putin schrieb ferner,
dass einige Partner ihre eigenen Ziele verfolgen, Informationsattacken auf
Russland quantitativ und qualitativ ausbauten, um Russland zu Entschuldigungen
zu zwingen, während sie selbst absolut heuchlerische und politisch
motivierte Deklarationen in die Welt gesetzt hätten.
Europaparlaments stellt
UdSSR und Nazi-Deutschland gleich
Als Beispiel führte der
russische Präsident die vom Europaparlament am 19. September 2019 angenommene
Resolution an, in der die Sowjetunion und Nazi-Deutschland für den Beginn des
Zweiten Weltkrieges gleichermaßen verantwortlich gemacht wurden. Die
Resolution habe zum Ziel gehabt, einen Skandal auszulösen.
"Sie alle machten
fatale Fehler"
Als ungerecht bezeichnete
der Präsident den Umstand, dass der Molotow-Ribbentrop-Pakt als Hauptursache
für den Zweiten Weltkrieg genannt wird. „Alle führenden Länder sind gewissermaßen verantwortlich für
diesen Knall. Sie alle machten fatale Fehler, indem sie hochnäsig dachten, sie
könnten die anderen überlisten, sich einseitige Vorteile gewährleisten oder
die bevorstehende globale Katastrophe aus der Ferne betrachten.“
„Diese Kurzsichtigkeit, die
Ablehnung eines Systems kollektiver Sicherheit hat Millionen Menschenleben
gekostet und immense Verluste zur Folge gehabt.“
Krieg war vorprogrammiert
„Der Zweite Weltkrieg
brach nicht plötzlich oder nicht unerwartet aus. Die deutsche Invasion Polens kam nicht aus dem Nichts. Das
war ein Resultat einer ganzen Reihe von Tendenzen und Faktoren in der damaligen
Weltpolitik. Alle Vorkriegsereignisse verflochten sich zu einer fatalen Kette.
Aber zu den Hauptfaktoren, die die größte Tragödie in der Geschichte der Menschheit
vorprogrammiert haben, waren ohne Zweifel Eigennutz und Feigheit von Staaten,
die Besänftigung des Aggressors, der immer stärker wurde, und der fehlende
Wunsch politischer Eliten, einen Kompromiss herbeizuführen“, schrieb Putin.
https://de.sputniknews.com/politik/20200618327393160-eu-stellt-udssr-und-nazi-deutschland-gleich-resolution-von-eu-parlament-birgt-reale-gefahr/
Putin: Alle führenden
Länder der Welt gewissermaßen an Beginn des Zweiten Weltkrieges schuld
Der russische Präsident
Wladimir Putin hat in einem Gastbeitrag für die Fachzeitschrift „The National
Interest" auf die Veratwortung aller führenden Länder für den Beginn des
Zweiten Weltkrieges hingewiesen.
„Der Zweite Weltkrieg
begann nicht plötzlich und unerwartet (...) Er war das Ergebnis einer Reihe von
Tendenzen und Faktoren in der Weltpolitik“, so Putin in dem Beitrag.
Ihm zufolge zählen zu den
grundlegenden Faktoren, die zu der größten Tragödie in der
Menschheitsgeschichte geführt haben, Egoismus der Länder, Feigheit und
Beschwichtigungspolitik gegenüber dem Aggressor, der immer mehr an Stärke
gewann. An dieser Stelle nannte er auch die fehlende Bereitschaft der
politischen Eliten, nach einem Kompromiss zu suchen.
„Aus diesem Grund ist es
ungerecht zu behaupten, dass der zweitägige Besuch
des Reichsaußenministers Joachim von Ribbentrop in Moskau ausschlaggebend
für den Beginn des Zweiten Weltkrieges war. Alle führenden Länder tragen dafür
gewissermaßen die Verantwortung. Jedes von ihnen hat folgenschwere Fehler
begangen, in dem selbstsicheren Glauben, die anderen überlisten zu können,
einseitige Vorteile zu haben oder sich aus der anbahnenden Weltkatastrophe
heraushalten zu können“, betonte der russische Präsident.
Diese Kurzsichtigkeit,
diese Weigerung, ein kollektives Sicherheitssystem zu schaffen, kostete laut
Putin Millionen von Menschen das Leben und zog enorme Verluste nach sich.
Putin: Westliche Länder
wollen Münchner Abkommen unter den Teppich kehren
Der russische Präsident
Wladimir Putin hat mehreren europäischen Politikern vorgeworfen, das Münchner
Abkommen zur Zerschlagung der Tschechoslowakei vergessen machen zu wollen.
Laut Putin wollen heute
viele europäische Politiker, darunter führende Vertreter Polens, das Münchner
Abkommen unter den Teppich kehren. In einem Gastbeitrag für die Fachzeitschrift
„The National Interest“ äußerte sich Putin zu den Gründen eines solchen
Verhaltens. Die Tatsache, dass die betroffenen Länder einst gegen ihre Verpflichtungen
verstoßen und das Münchner Abkommen unterstützt hätten, einige sogar an der
Aufteilung der Tschechoslowakei beteiligt waren, sei nicht der einzige Grund.
„Ein weiterer Grund liegt
darin, dass in diesen dramatischen Tagen im Jahr 1938 die Sowjetunion als
einziges Land für die Tschechoslowakei eingetreten ist –, und die
Erinnerung daran ist für die Betroffenen beschämend“, schrieb
Putin.
Zur Zerschlagung der
Tschechoslowakei hatte sich Wladimir Putin schon früher geäußert. Anfang Mai
verwies der Staatschef auf die Münchner Konferenz. So hätten sich die führenden
westlichen Länder (Großbritannien und Frankreich) 1938 mit Hitler und Mussolini
in München getroffen und ein entsprechendes Dokument unterzeichnet, „das wir
immer ‚die Münchner Verschwörung nannten‘“, so Putin. Damals sei die
Tschechoslowakei der Zerschlagung ausgeliefert worden.
Laut dem Präsidenten soll
auch Polen damals mit Hitler eine Verschwörung eingegangen sein, indem sie
vereinbart hätten, dass Polen einen Teil der Tschechoslowakei – die Region
Teschen und noch eine angrenzende Region – besetzen würde.
Vorwürfe gegen Stalin
teils gerecht, doch er wollte Zeit für Verteidigung gewinnen – Putin
18.06.2020
Russlands Präsident
Wladimir Putin hat mehrere Vorwürfe gegen Josef Stalin als gerecht eingestuft.
Das betreffe auch Repressalien gegen das eigene Volk, schrieb Putin in einem
Gastbeitrag für das US-Magazin „The National Interest“.
Aber Stalin habe gesehen,
dass der Westen die Sowjetunion und Deutschland gegeneinander aufhetzen
wolle, und habe deshalb versucht, Zeit zu gewinnen.
Stalin und seine Umgebung
hätten tatsächlich viel auf dem Kerbholz.
„Wir haben die
Verbrechen, die das Regime gegen das eigene Volk begangen hatte, und die
Schrecken der Repressalien nicht vergessen. Mit anderen Worten, es gibt viele
Sachen, die der sowjetischen Elite vorgeworfen werden könnten. Aber ein
mangelndes Verständnis für die Natur äußerer Bedrohungen gehört nicht dazu“,
heißt es in dem Beitrag.
Die führenden
Repräsentanten der damaligen Sowjetunion hätten diese reale Bedrohung in Kauf
genommen und seien bestrebt gewesen, die kostbare Zeit für die
Festigung der Verteidigung des Landes zu gewinnen, schrieb Putin.
Krieg von Stalin
entfesselt? Putin spricht von „Gipfel des Zynismus“ und warnt vor Bedrohung
04.10.2019
Russlands Präsident
Wladimir Putin hat die Behauptungen, wonach Josef Stalin den Großen
Vaterländischen Krieg entfesselt haben soll, als Gipfel des Zynismus
bezeichnet.
Putin sah von einer
Bewertung des Stalin-Regimes ab und betonte, dass es sich dabei um „ein dunkles
Kapitel“ in der Geschichte des Landes handle.
Aber wenn man sage, dass
Stalin den Krieg entfesselt habe, ist laut Putin der „Gipfel des Zynismus“
erreicht.
„Als hätte um vier Uhr
morgens am 22. Juni die Sowjetunion Deutschland überfallen, und nicht
umgekehrt“, so Russlands Staatschef.
Er präzisierte bei einer
Plenarsitzung des internationalen Diskussionsklubs „Waldai“, dass die deutschen
Truppen die Grenze der Sowjetunion trotz des zuvor geschlossenen
Nichtangriffspaktes überquert hatten, „wobei sie diesen Vertrag verletzt und
einseitig die Sowjetunion attackiert hatten“.
Man darf laut Putins Worten die „tragischen Folgen“
nicht vergessen. Ferner sagte er: „Wollen wir nicht vergessen, dass eben die
sowjetischen Truppen Berlin gestürmt haben. Und nun in Bezug auf irgendwelche
Mutmaßungen durch die einen oder anderen Länder über den Beitrag zum Kampf
gegen den Faschismus. Ich habe jetzt gesagt: Die Verluste der Sowjetunion
umfassen 25 bis 27 Millionen Menschen, die Verluste der USA 500.000 Menschen
und die Verluste Großbritanniens liegen meiner Meinung nach überhaupt bei
350.000 bis 400.000 Menschen. Die quantitativ und qualitativ schlagkräftigsten
Angriffstruppen wurden an der Ostfront zusammengezogen.“
„Aus einem unbekannten
Grund wird versucht, das alles zu vermischen, verstecken, ins Gegenteil zu
verkehren. Aus meiner Sicht besteht die Bedrohung darin, dass durch diese
Manipulationen das Wichtigste in Vergessenheit geraten kann – die Menschen
können damit die Angst verlieren, dass sich Tragödien solcher Art wiederholen
könnten“, warnte Putin eindringlich.
Mitte September hatte das
EU-Parlament für eine Resolution gestimmt, die den Hitler-Stalin-Pakt zur
Ursache für den Zweiten Weltkrieg erklärt und die Sowjetunion unter Stalin mit
dem NS-Regime gleichsetzt. In der Resolution betont das EU-Parlament, dass der
Zweite Weltkrieg als unmittelbare Folge des auch als „Hitler-Stalin-Pakt“ bezeichneten berüchtigten
Nichtangriffspakts zwischen dem nationalsozialistischen Deutschen Reich und der
Sowjetunion und seiner geheimen Zusatzprotokolle ausgebrochen sei, in deren
Rahmen die beiden „gleichermaßen das Ziel der Welteroberung verfolgenden
totalitären Regime“ Europa in zwei Einflussbereiche aufgeteilt hätten.
Ton wird immer rauer:
Putin will Geschichts-Verzerrern das „Schandmaul schließen“
Jekaterina Tschessnokowa
18.01.2020
Seit Wochen reißt die
Debatte um die Geschichte, und konkret um die Ursachen des Zweiten Weltkriegs,
nicht ab – sowohl in als auch außerhalb Russlands. Der russische Präsident
Wladimir Putin hat versprochen, ein Zentrum von Archivdokumenten zum Zweiten Weltkrieg
zu eröffnen. Dabei war seine Wortwahl ungewöhnlich scharf.
„Wir werden das
Schandmaul einiger Funktionäre im Ausland schließen, die es für momentane
politische Ziele öffnen. Wir werden es mit wahren fundamentalen Informationen
schließen“, sagte Putin bei einem Treffen mit Veteranen und Vertretern
patriotischer Organisationen in St. Petersburg.
In seiner Rede erinnerte
der russische Staatschef an Israel, das die Welt den Holocaust nicht einmal für
einen Augenblick vergessen lasse. In den kommenden Tagen soll Putin nach Israel
reisen, wo er an der Eröffnung eines Denkmals für die Opfer der Belagerung von
Leningrad teilnehmen soll.
„Ich bin der Regierung
Israels und allen Initiatoren dieser Veranstaltung sehr dankbar. Das ist eine
gute Veranstaltung. Sie erinnert sowohl an die Opfer des Zweiten Weltkriegs als
auch an diejenigen, die einen entscheidenden Beitrag zur Vernichtung der Nazis
leisteten“, sagte der Präsident weiter.
Die jüdischen
gesellschaftlichen Organisationen und die israelische Regierung machten es
richtig, indem sie nicht zugelassen haben, dass die Welt die Opfer des
Holocaust vergesse. Eine erhebliche Zahl der Holocaust-Opfer seien Juden der
Sowjetunion gewesen. Und Russland werde auch nicht zulassen, dass sie vergessen
würden.
„Denjenigen, die
versuchen, die Geschichte neu zu schreiben, sie falsch darzustellen und die
Rolle unserer Väter und Großväter (…), herabzusetzen, werden wir das Maul
schließen“, unterstrich Putin.
Putins Idee von Kriegsarchiv
Russlands Präsident
Wladimir Putin gab am Mittwoch in seiner jährlichen Ansprache an die Föderale
Versammlung bekannt, Russland werde die größte und umfassendste Sammlung von Archivdokumenten, Filmen und Fotomaterialien
zum Zweiten Weltkrieg erstellen, die sowohl den Russen als auch der ganzen
Welt zur Verfügung stehen würde. Polen unterstützte diese Initiative und
erklärte sich sogar bereit, Hilfe dabei zu leisten.
Warschau gibt Sowjetunion
Schuld am Beginn von Zweitem Weltkrieg
Der polnische Sejm hat am
9. Januar eine Resolution verabschiedet, der zufolge die Sowjetunion zusammen
mit Hitlerdeutschland für den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verantwortlich
war.
Das Vorgehen der „zwei
damaligen totalitären Mächte“ habe zum Ausbruch des Krieges geführt, so das
Dokument. Polen und andere Staaten Mittel- und Osteuropas wären nach dem
Molotow-Ribbentrop-Pakt die „ersten Opfer“ gewesen.
Putin: „Er war
antisemitisches Schwein“
Im Dezember vergangenen
Jahres hatte sich der russische Präsident in einer Sitzung des russischen
Verteidigungsministeriums ungewöhnlich scharf zu Josef Lipski, dem polnischen
Botschafter in Berlin in den Jahren 1933 bis 1939, geäußert. Er bezeichnete ihn
als einen „Lumpen und ein antisemitisches Schwein“, da sich der
damalige polnische Diplomat „mit Hitler in seinen antisemitischen
Gesinnungen solidarisiert“ und versprochen habe, Hitler zu Ehren ein Denkmal in
Warschau zu errichten.
Zudem hatte Putin in
seiner großen Pressekonferenz am 19. Dezember erklärt, die sowjetischen Truppen
seien erst in Polen einmarschiert, nachdem die polnische Regierung die
„Kontrolle über ihre Streitkräfte und über die Geschehnisse auf dem Territorium
des Landes” verloren habe. Die polnische Regierung habe sich zu jenem Zeitpunkt
irgendwo in der Nähe der polnisch-rumänischen Grenze befunden. Daher habe man
nicht einmal einen Ansprechpartner gehabt.
In
der Sitzung der Spitzenpolitiker der GUS-Staaten am nächsten Tag
erinnerte der russische Staatschef zudem an das Münchner Abkommen von 1938 und
an die Beteiligung Polens an der Aufteilung der Tschechoslowakei.
EU-Parlament wirft Putin
Geschichtsverzerrung vor
Bei der Diskussion
„Verzerrung der europäischen Geschichte und des Andenkens an den 2. Weltkrieg“,
die am 15.Januar in Straßburg stattfand, sagte
EVP-Fraktionschef Manfred Weber, jeder Politiker trage die
Verantwortung, nicht mit der Geschichte zu spielen. „Auch Putin nicht.“ Dessen
Versuche, die Geschichte „neu zu schreiben“, seien nicht hinnehmbar, so Weber.
Obwohl die Sowjetunion
während des Krieges enorme Verluste erlitten habe und ihre Soldaten Heldentum
gezeigt hätten, könne nicht geleugnet werden, dass der Molotow-Ribbentrop-Pakt
zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs geführt habe, so Weber weiter.
https://de.sputniknews.com/politik/20200118326349379-ton-wird-immer-rauer-putin-will-geschichts-verzerrern-das-schandmaul-schliessen/„Keine Entschuldigung und keine Verjährungsfrist“ — Putin benennt Verräter im Zweiten Weltkrieg