Mittwoch, 17. Juni 2020

DER LOCKDOWN TÖTET!

Dr. Wolfgang Wodarg
In Deutschland hat die Therapie mehr geschadet als das Virus. In Deutschland ist recht deutlich eine Übersterblichkeit zu erkennen, die erst mit dem Lockdown beginnt, also als alle akuten oder fieberhaften Atemwegsinfekte schon längst wieder rückläufig waren. Durch die Vernachlässigung und Ausdünnung der Betreuung, erschwerte Familienkontakte und fehlende Pflegekräfte kam es zu oft tödlicher Unterversorgung und zu vermehrten normalerweise nicht angemessenen Klinikeinweisungen. Nosokomiale Infektionen und intensivmedizinische Überbehandlung sind gerade für alte Menschen oft tödlich. Wenn in Altenheimen und auf Intensivstationern in den auffälligen Regionen überwiegend alte Menschen starben, dann sind diese zumeist mit einem positiven Test aber an ihren Grundleiden verstorben.
Die unterschiedliche Mortalitätsentwicklung in den europäischen Staaten ist durch die krankmachende Wirkung ein und desselben Virus nicht erklärbar.
Für die Sterblichkeit relevante Faktoren mit regional unterschiedlich starker Bedeutung sind z.B.:
Riskante und unnötige Medikation (Immunsuppression, Hydroxychloroquin, Sedierung u.a.),
Pflegenotstand in Heimen und ambulant, Vereinsamung, Entmutigung, Vernachlässigung
Fehleinweisungen in Intensivstationen, finanzielle Anreize für Covid-19 Diagnose (USA),
Nicht indizierte Intubation, (DRGs und Zuschläge für Covid-19)
Ausblenden und Übersehen anderer Krankheiten,
Kein Platz für andere dringende Behandlungen,
Vermehrte nosokomiale Infekte in gedrängten Aufnahmesituationen,
Fehlbehandlung alter Menschen (technisch, medikamentös, psychologisch)
Psychische Dekompensationen, familiäre Gewalt, Suizide
Das mittlere Sterbealter der SARS-CoV-2 Positiven
Austria 80+ years EMS
England 80+ years NHS
France 84 years SPF
Germany 82 years RKI
Italy 81 years ISS
Spain ~82 years MDS
Sweden 86 years FOHM
Switzerland 84 years BAG
USA ~80 years CDC